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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Handelsstreites beflügeln seit Freitagabend die Börsen. Freilich stellt China wohl harte Bedingungen: nur, wenn die letztes Jahr eingeführten Zölle auf Waren im Wert von 200 Mrd USD wieder aufgehoben werden, sei Peking zur Unterschrift bereit. Jetzt würde noch darüber verhandelt, ob dies ab Tag Eins des Abkommens geschehen soll oder sukzessive, so dass die USA vorerst einen Joker behalten und den Fortschritt der Umsetzung des Abkommens beobachten. Ein Gipfeltreffen zwischen Donald Trump und Xi Jinping ist nach Aussage des Wall Street Journal für den 27. März geplant. Nach Schätzungen der UBS werden die Weltmärkte derzeit mit einem „Handelsstreit Discount“ von 10% gehandelt. Bei einem vollständigen Ende des Streits seien erhebliche Zuwächse zu erwarten. Die Bank of America erwartet neue Rekordhochs bei einer Beendigung des Konflikts. Beides passt zu unserer Meinung, aber nur, falls/wenn das Vertrauen und in Folge die Investitionen rasch zurück kehren. Es gibt freilich auch Stimmen, die behaupten, der Handelsdeal wäre das Ende der Rallye, weil diese nur eine Folge der zuletzt positiven Erwartung gewesen sei. Der am Freitag veröffentlichte US-Einkaufsmanagerindex und auch die Produktion im verarbeitenden Gewerbe fiel im Februar enttäuschend aus, die unter den Prognosen liegenden Werte wurden jedoch mit dem kalten Wetter begründet. Der wieder entfachte Risk on – Modus hat in den letzten Tagen zu Verkäufen in länger laufenden US-Staatsanleihen geführt und damit die Renditen für 10y wieder auf 2,75% gehievt. Das stärkte den US-Dollar, beides zusammen belastet derzeit neben dem Goldpreis auch die Anleihemärkte der Schwellenländer (-1 Punkt im apano-Stimmungsindex). Donald Trumps Verbalintervention vom Samstag gegen einen zu starken US-Dollar zeigt bislang keine Auswirkungen.