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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Mit der anhaltenden Erholung der Märkte klettert der apano-Stimmungsindex um weitere sechs Punkte. Der komplette Zuwachs kommt heute aus den europäischen Aktienindizes. Damit weist der Index – ohne Berücksichtigung der Interpretation – ein Niveau, auf, in dem er maximale Gewichtung empfiehlt. Die Logik dahinter: die globale Anlegerstimmung ist weder überhitzt noch unterkühlt. Die Interpretation des aktuellen Umfeld lässt eine solch offensive Vorgehensweise jedoch nicht zu. Es gibt zwar durchaus einige Kaufargumente. So hat gestern die EZB verkündet, ihre Schlüsselzinssätze bis mindestens zum Ende des ersten Halbjahres 2020 nicht anzuheben. Mexiko funkt durch die Entsendung von 6000 Soldaten an die Südgrenze klare Signale an die US-Regierung, dass sie den Migrationsfluss stoppen will. Zudem wurden die Bankkonten einer Schleuserbande gesperrt. Zur Erinnerung: die Androhung von Strafzöllen gegen Mexiko ab 10. Juni hatten zu dem Kurssturz Ende Mai/Anfang Juni geführt. An das G20-Treffen der Finanzminister jetzt am Wochenende werden einige Hoffnungen geknüpft, insbesondere an das Treffen von US-Staatssekretär Mnuchin mit seinem chinesischen Kollegen. Aber ein Blick auf den Istzustand der Wirtschaft ernüchtert schnell. Beispiel Deutschland: Industrieproduktion im April -1,9% Exporte -3,7% ggü. Vormonat. Nur die Arbeitskosten steigen immer schneller. Die Bundesbank hat die Wachstumsschätzungen 2020 von 1,6% auf 1,2% gesenkt. USA: im April sind sowohl Exporte als auch Importe gefallen – Anzeichen einer Wachstumsabschwächung. Deshalb wird der US-Arbeitsmarktbericht heute um 14:30 sehr aufmerksam gelesen werden. Fazit: wir ignorieren die bullishen Signale des apano-Stimmungsindex nicht, setzen sie aber vor dem verlängerten Pfingstwochenende nur tendenziell mit kleineren Anschaffungen in ausgewählten Regionen und Sektoren um.