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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Heute früh warten die Investoren darauf, was die FED entscheiden wird und insbesondere, wie sie sich zur weiteren Zinspolitik äußern wird. Eine Reduktion des Leitzinses um 0,25% auf die neue Spanne von 1,75 - 2,00% gilt als wahrscheinlichstes Resultat. Meiner Meinung nach ist es das vorrangige Ziel der US-Notenbank, die Zinskurve zu normalisieren, also den kurzen Zins wieder stabil unter den langen zu bringen. Die jüngste Entspannung an den Anleihemärkten hat ihr diese Aufgabe für den Moment zwar fast abgenommen: die 10Y US-Staatsanleihen werfen wieder 1,83% ab nach 1,45% Anfang September. Bei einer konstruktiven Entwicklung der Handelsgespräche sind schnell auch 2% wieder denkbar. Die US-Wirtschaft gibt das her, erst gestern wieder robuste August-Zahlen: Industrieproduktion +0,6% zum Vormonat bei einer Kapazitätsauslastung von 77,9%. Beide oberhalb der Prognosen. Aber: bei einem Scheitern der Gespräche u/o einer Eskalation der Lage am Persischen Golf sind ganz schnell auch 1,50% wieder möglich. Um auf der sicheren Seite zu sein, wird Jerome Powell deshalb heute Abend wohl andeuten, dass mindestens ein weiterer Zinsschritt bis Jahresende 2019 auf dann 1,50% -1,75% durchaus vorstellbar ist. Dass er heute mit einem radikalen 0,5%-Schritt auf diesen Korridor absenkt, ist hingegen sehr unwahrscheinlich. Stimulierend heute früh in Asien die langen Lieferzeiten für das neue Apple iPhone, was laut Beobachtern auf rege Nachfrage hindeutet. So steigen die Aktien des Zulieferers AAC in Hongkong um 12%. Was den Angriff auf die Ölraffinerien betrifft, habe ich eine These: es könnte Absicht gewesen sein, die Anfälligkeit der Anlage zu demonstrieren und damit den in Kürze anstehenden Börsengang von Aramco für Saudi-Arabien erheblich weniger lukrativ zu machen. Dieser Risikoabschlag lässt das Unternehmen nach Medienberichten um bis zu 500 Mrd USD weniger wert sein.