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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

In einer dramatischen Aufholjagd hat der apano-Stimmungsindex innerhalb von 24 Stunden alle Punkte wieder aufgeholt, die er gestern verloren hat. Treiber waren die Aktienindizes (außer China) und der Swing vom Risk-off Metall Gold in das Risk-on Metall Kupfer. Für die markante Erholung ab gestern Nachmittag gibt es zwei mögliche Erklärungen, die beide mit dem US-Präsidenten verknüpft sind. Zum einen hält er einen Handelsdeal mit China bereits sehr kurzfristig für möglich. Das brachte insbesondere die Banken und Bergbautitel ins Laufen, sie waren am Vormittag weit abgeschlagen hinten und zum Schluss die Tagesgewinner. Zum andern brachte das Transkript des Telefonats zwischen Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten nur wenig Belastendes mit sich. Wenn das Gespräch so verlief, wie in der Niederschrift dokumentiert, reicht das niemals für eine Amtsenthebung. Es ist weder eine direkte Forderung heraus zu lesen noch gibt es eine Verknüpfung mit Geldzahlungen. Freilich will der Whistleblower heute nachlegen. Am Ende wird es aber wohl nur dann eng für den POTUS, falls ein Originalmitschnitt des Telefonats vorliegen / veröffentlicht werden sollte und dieser eine wesentlich schärfere Tonart hätte. China schert heute negativ aus dem Erholungsansatz: laut Bloomberg stehen am Montag gruselige Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung im September an. Handel, Lagerbestände, Vertrauen der Geschäftsleute und Verbraucher – alles im Sinkflug. Eventuell flacht das Q3 Wachstum unter 6% ab. Genauso, wie wir gestern Panik für nicht angebracht hielten, ist heute vor zu viel Mut zu warnen. Die nachher kommenden Aussagen des Whistleblowers können durchaus erneut belasten. Beim Handelsdeal wurden wir Anleger zu oft vertröstet - wenngleich der gewachsene innenpolitische Druck das Weiße Haus zu einer Strategieänderung bewegen könnte. Das macht einen partiellen Deal etwas realistischer.