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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

 

Ab 16:00 MEZ sind die globalen Aktienmärkte gestern zerlegt worden. Auslöser war der ISM-Report für das verarbeitende Gewerbe in den USA. Dieser besagte, dass die Aktivität im September den zweiten Monat in Folge rückläufig war. Der Index fiel von 49,1 im August auf 47,8. Nicht nur, dass dies der niedrigste Stand seit Juni 2009 ist. Das Ergebnis verfehlte auch gründlich die Schätzungen: erwartet war eine Erholung auf 50,1. Die Teilkomponente „neue Aufträge“ lag bei 47,3 nach 47,2 im August. Vom kurz zuvor erreichten Tageshoch brachen die Kurse um bis zu ca. 2% weg, die US-Börsen schlossen auf Tagestief. Asien heute früh ebenfalls schwach, nur der TOPIX relativ robust. China weiterhin geschlossen. Europa trudelt zusammen mit den mittlerweile wieder schwachen US-Futures erneut deutlich ins Minus.. Während Verbrauchsgüter relativ stabil tendieren, verlieren insbesondere die konjunkturzyklischen Bergbautitel. Wichtig wird heute der US-Arbeitsmarktbericht (ADP) und insbesondere morgen der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors: etliche Beobachter befürchten schon seit Monaten, dass die schwächelnde Industrie über kurz oder lang den bislang robusten Servicesektor in den Abwärtsstrudel ziehen wird – dann wäre der Weg für eine globale Rezession geebnet. Der US-Chefökonom der Societe Generale beschreibt den Kern des Problems: „die Wirtschaft läuft nur auf einem Motor – das ist der Verbraucher“. Hoffentlich bleibt der bei Laune! Der Welthandel wird laut WTO in 2019 nur mit 1,2% wachsen, im April schätzte sie noch +2,6%. Der apano-Stimmungsindex gibt aktuell 12 Punkte ab, wobei sämtliche Verluste aus den Aktienindizes kommen. Jetzt hoffen die Börsenteilnehmer wieder auf die FED. Aber nicht noch billigeres Geld wird gebraucht, sondern eine Rückkehr von Vertrauen und Planbarkeit. Wird das in den Handelsgesprächen gelingen?