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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Der apano-Stimmungsindex kletterte gestern und heute um insgesamt vier Punkte. Hintergrund ist der Preisrückgang des Risk off – Indikators Gold. Gestern schien der Aufwärtsschwung an den Märkten auszulaufen, es gab erstmals seit mehreren Tagen auch wieder leichte Umschichtungen in defensive Branchen und Staatsanleihen. Auslöser waren leichte Zweifel wegen des US-China Deals. Es machten Gerüchte die Runde, das Treffen würde nicht im November, sondern erst im Dezember stattfinden und China würde zudem auf eine weitergehende Aufhebung der Zölle bestehen als ursprünglich vereinbart. Das löste Unbehagen aus, dass China die Forderungen überreizen könnte. Die Entwicklung der Handelsaktivitäten zwischen USA und China zeigen, dass die USA am längeren Hebel sitzen und der Druck funktioniert. Das liegt daran, dass China viel weniger aus den USA importiert als die USA von China beziehen. Im Jahresvergleich und auf 3-Monatsbasis gerechnet ist das US-Handelsdefizit mit China zuletzt um 18% gesunken, das ist der größte Rückgang seit der Finanzkrise. Auch die zusätzlichen Zolleinnahmen der USA in Höhe von 40 Mrd USD sind ein nettes Sümmchen (beides Quelle Bloomberg). Heute früh dann aber Entwarnung: ein chinesischer Handelssprecher verkündete, China und die USA hätten vereinbart, die Zölle proportional und schrittweise mit dem Verlauf der einzelnen Phasen der Handelsgespräche aufzuheben. Was konkret in Phase 1 vereinbart würde, gäbe zur Zeit fixiert. Das klingt nach einem Fahrplan, wie der Handelsstreit kontrolliert zurück gefahren werden kann. Das kommt gut an und prompt nimmt die Outperformance der Zykliker wieder Fahrt auf. Sehr gute Zahlen von Siemens tun ihr Übriges und kompensieren die schwachen Daten zur deutschen Industrieproduktion im September. Hier stimuliert aber ohnehin eher der Blick in die Zukunft, der gestern mit guten September-Auftragseingängen positiv unterfüttert wurde.