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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

Der apano-Stimmungsindex profitiert heute von den deutlichen Abgaben bei den deutschen Staatsanleihen. Da diese in unserer Interpretation als sicherer Hafen gelten, kann das als Hinweis gelten, dass einige Investoren wieder „in See stechen“, also mutiger werden. Auch die Preise der US-Staatsanleihen fallen, die Rendite der 10jährigen Papiere steht erstmals seit Mitte April wieder über 0,70%. In die gleiche Richtung einer leicht erhöhten Risikobereitschaft deutet zudem die labile Entwicklung des Goldpreises in den letzten Tagen hin. Auf der Gegenseite ist das Industriemetall Kupfer seit Tagen so robust, dass es beginnt, einen Aufwärtstrend zu etablieren. Die für uns relevanten Aktienmärkte zappeln zwar, Gewinn- und Verlusttage wechseln sich ab, aber sie hangeln sich an ihren für unsere Betrachtung höchst wichtigen 20-Tage-Linien nach oben. Solange sich die Indizes über ihrem 1-Monats-Durchschnitt halten, besteht kein Grund, die Defensive zu suchen. Der Puffer ist jedoch mit ca. 1,5% nicht hoch, bei einem Durchbruch würden wir in den beiden von uns betreuten apano-Fonds den Investitionsgrad absenken. Jetzt muss unbedingt die Entwicklung zwischen USA und China beobachtet werden. Der US-Präsident will in einigen Tagen überprüfen lassen, inwiefern sich China bislang an den Handelsdeal gehalten hat. Da bestehen große Bedenken: die US-Exporte nach China fielen in Q1 um 14,7% im Vergleich zum Vorjahr – trotz großer Ankäufe z.B. von Sojabohnen. Es ist fraglich, ob Donald Trump wenige Monate vor den Wahlen eine Eskalation riskiert. Aber es ist denkbar, denn der Zorn über die vermeintliche Verschleppung wichtiger Informationen zum Virus ist groß. Pessimisten schließen sogar eine Annullierung des Handelsdeals nicht aus! Das wäre die Basis für einen zweiten Börsencrash in 2020. Lockerungen im globalen Lockdown – Verhalten der Kunden und Entwicklung der Infektionsrate - werden erst gegen Ende des Monats feststellbar sein, das Thema ist momentan also weniger bedeutsam. China überraschte mit einem 3,5% Exportplus im April im Vergleich mit dem Vorjahr. Die Erwartungen lagen bei -11%. Es waren wohl insbesondere Auslieferungen von Aufträgen, die im März wegen des Shutdowns in Chin liegen geblieben waren. Folgeaufträge sind rar, darauf deuten die globalen Einkaufsmanagerindizes hin. Deshalb geht kein Beobachter davon aus, dass der Zuwachs anhält. Die Importe fielen mit -14,2% noch stärker als erwartet (-10%). Das deutet auf eine sehr schleppende Inlandskonjunktur hin.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.