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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

zum ersten Mal seit Mitte Mai steht der apano-Stimmungsindex jetzt wieder im negativen Terrain. Die neuen Punktverluste entstanden durch relevante Kursrückgänge bei den Schwellenländer-Staatsanleihen sowie beim Industriemetall Kupfer. Gestern wurden die Akteinmärkte von Hoffnungen auf exzellente Quartalszahlen der Tech-Giganten gestützt. Amazon und Alphabet übertrafen die Schätzungen um Längen, wobei die Anleger heute früh das brummende Online-Werbegeschäft bei Alphabet mit 6% honorieren, bei Amazon jedoch Gewinnmitnahmen stattfinden. Apple verliert 4%, der Einbruch bei den iPhone-Verkäufen in Q3 konnte durch andere Bereiche nur gerade so aufgefangen werden. Facebook gibt 3% ab, trotz ebenfalls florierender Werbeeinahmen – kleine Firmen nutzen zunehmend diese Plattform. Netflix legt 3% zu, die Anhebung der Abonnementpreise stimuliert. In Deutschland und Frankreich enttäuschen die Septemberzahlen zum privaten Verbrauch (D -2,2% / FR -5,1% ggü. August). Bedenklich ist, dass dieser Rückgang stattfand, als die Neuinfektionen noch relativ gering waren. Das lässt Ungutes für den Oktober befürchten. Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire quantifizierte den durch den neuen Lockdown bedingten Rückgang des wirtschaftlichen Ausstoßes auf -15%. Zum Vergleich: der März-Lockdown hatte die Aktivität um 30% einbrechen lassen. Der Unterschied ergibt sich daraus, dass dieses Mal jenseits der Freizeitaktivitäten Dienstleistungen und Produktion ungehindert weiterlaufen sollen. Wirtschaftsminister Peter Altmaier erwartet für Q4 nun einen BIP-Anstieg von 0,4% nach vorher +1,1%, die 2021er Schätzungen belässt er bei +4,4%. Gestern rutschten die Renditen für deutsche 10y-Staatsanleihen auf -0,64%, der niedrigste Stand seit März. In Kombination mit den seit Mitte Oktober deutlich gestiegenen Credit-Spreads ist das ein starkes Indiz, wie unbehaglich sich die Investoren fühlen. Asien stolpert aus dem Monat, im Schnitt verlieren die Indizes dort heute knapp zwei Prozent. Schuld daran hatte wohl die schwache Eröffnung der US-Futures für Techwerte, die derzeitige Erholung kam für die Region zu spät. Freilich verlieren die asiatischen ETFs auf Xetra zur Stunde nur knapp die Hälfte von dem, was die Vorgaben indiziert hatten. China hat weitere Details des neuen Fünfjahresplans veröffentlicht. Wie zu erwarten, soll die eigene Hightech-Industrie forciert werden, um die Abhängigkeit von Drittländern zu reduzieren. Wachstumsziele wurden keine veröffentlicht, das soll im März erfolgen.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.