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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

wie erhofft fand Jerome Powell in den beiden Anhörungen von Dienstag und Mittwoch die richtigen Worte. Es sei vorrangiges Ziel der FED, die hohe Arbeitslosigkeit in den USA abzusenken und es könne nach Ansicht der US-Notenbank drei Jahre dauern, bis ihr Inflationsziel erreicht sei. Er versicherte, die FED werde bis mindestens 2023 die Zinsen nicht anheben. Der S&P 500 brach am Dienstag bis exakt auf die viel beachtete 50-Tage-Linie ein. Genau wie Ende Januar prallte er dort ab und schoss -inspiriert durch Powell- wieder nach oben. Nach einer Umfrage der Deutsche Bank planen die Amerikaner, 37% der 1400 USD, die sie sich an Stimulus-Zahlungen aus dem Covid-Paket erhoffen, in die (US-)Aktienmärkte zu investieren. Das entspräche 170 Mrd USD. Die US-Arzneimittelbehörde wird wohl diese Woche J&J grünes Licht geben für deren „1 Schuss“ - Impfstoff. Die US-Indizes kletterten gestern unter Führung des Russell 2000 weiter. Europa macht die zweitägige Erholung mit, wobei in beiden Regionen auffällt, dass die Techs träge performen und defensive Branchen (Versorger/Verbrauchsgüter) von der Entwicklung komplett abgeschnitten sind. Asien performte gestern schwach. Hier belastete Hongkong, das die Transaktionssteuer auf Aktiengeschäfte ab August von 0,1% auf 0,13% erhöhen will. Das trifft quantitative Handelssysteme, die 20% des täglichen Umsatzes dort machen. Es störte weniger die Höhe, als vielmehr die Aktion selbst, da HK eigentlich als „kapitalfreundlich“ gilt. Die Entscheidung kam überraschend und es wird vermutet, dass Chinas Regierung die Fäden zog. Heute wird Asien von den US-Börsen mitgezogen und insbesondere der KOSPI profitiert von lebhafter Auslandsnachfrage nach Halbleiteraktien. Der apano-Stimmungsindex eroberte in den letzten 48 Stunden alle am Dienstag verlorenen Punkte wieder zurück. Trotzdem muss ein Auge auf die Anleihen geworfen werden: 10jährige US-Treasuries rentieren über 1,40%. Der schwache Goldpreis ist als Warnung zu verstehen: wegen stark gestiegener Renditen sind die Realzinsen der Langläufer in den USA jetzt positiv und Alternativen zu Anleihen verlieren mit jedem weiteren Basispunkt Rendite mehr an Reiz. Dieses Damoklesschwert schwebt auch über den Aktienmärkten – Powell kann nur die kurzen Zinsen unten halten. Heute früh warnte EZB-Direktorin Schnabel in der lettischen Zeitung Leta vor dem negativen Effekt positiver Realzinsen und der damit verbundenen Verschlechterung der Finanzierungbedingungen für die Wirtschaft.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.