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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

weiterhin ist China Evergrande Top-Thema an den globalen Börsen. Als gestern Mittag die chinesischen Behörden die Lokalregierungen zu Schutzmaßnahmen wegen einer eventuellen Unternehmenspleite aufforderten, sackten die weltweiten Indizes für ein paar Minuten deutlich ab. Heute Morgen ist erneut Nervosität spürbar, denn die gestern fällige 83 Mio USD Zinszahlung auf eine USD-Anleihe ist bislang nicht bei den Gläubigern angekommen. Peking hatte gestern Evergrande aufgefordert, diese zu bedienen. Der Immobilienkonzern hat 30 Tage Zeit, seiner Verpflichtung nachzukommen, erst dann liegt ein Default (Zahlungsausfall) mit entsprechenden Konsequenzen vor. Das Warten kann nun für die globalen Börsen zur Zitterpartie werden. Es hätte für Evergrande oberstes Anliegen sein müssen, mit planmäßiger Zahlung für Ruhe zu sorgen - das Versäumnis zeigt, wie katastrophal die Liquiditätslage ist. Der Kurs sackt in Hongkong um 12% ab. Der Shanghai Composite Index verliert 0,8% (-1 Punkt im apano-Stimmungsindex). Das Thema belastet heute auch den STXE 600 (-2 Punkte im apano-Stimmungsindex), erkennbar daran, dass die China-relevante Branche der hochpreisigen Konsumgüter das Schlusslicht bildet. Freilich gibt es hierfür auch andere negative Inputfaktoren: die enttäuschenden Zahlen von Nike belasten Adidas, der Umsatzrückgang bei Nutzfahrzeugen die Automobilindustrie. Panik wegen Evergrande besteht jedoch (noch ?) nicht, erkennbar daran, dass weder in China noch in Europa Finanzwerte sonderlich unter Druck stehen. In Japan wird ein neuer LDP-Vorsitzender gewählt, der die Nachfolge des bei den Investoren unbeliebten Yoshida Suga antreten wird. Der gestrige Renditesprung der 10jährigen US-Staatsanleihen auf 1,44% scheint eine späte Reaktion zu sein auf das FED-Statement. Auf der Gegenseite geriet Gold massiv unter Druck, zieht jedoch dank Evergrande heute wieder an. Der US-Renditeanstieg schlägt auf Europa durch – der Kursrückgang bei den Staatsanleihen von Italien und Spanien (für uns Risk on - Indikatoren) kosten den Stimmungsindex 4 Punkte. Die vor der Wahl zunehmende Nervosität macht sich im VDAX bemerkbar (-1 Punkt). Der ifo-Geschäftsklimaindex für September fiel zwar etwas besser aus als prognostiziert, sinkt aber trotzdem den dritten Monat in Folge und steht unter 100. Der Punktestand im apano-Stimmungsindex ist erneut lediglich einstellig, weshalb wir die gestern begonnene leichte Wiederaufstockung des Investitionsgrades momentan nicht weiter ausbauen.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.