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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

das US-Wirtschaftswachstum betrug im 3. Quartal nur 2 Prozent, prognostiziert war +2,8% (annualisiert). Dies schwächte den USD, störte die Börsianer aber nicht. S&P 500 und Nasdaq 100 schlossen auf Allzeithoch. Die danach veröffentlichten Q3-Reports von Amazon und Apple fielen jedoch ernüchternd aus. Beide Schwergewichte gaben 4% nach, was nicht nur die US-Futures belastet, sondern auch die Kurse in Asien und Europa. Gewinn und Umsatz enttäuschten, aber auch der verhaltene Ausblick. Ursache hierfür sind bei Amazon massiv gestiegene Kosten für Personal und Transport, bei Apple die angespannten Lieferketten. Positiv an den Reports: der Servicebereich bei beiden Firmen zieht weiterhin sehr stark an. China Evergrande hat nach Aussagen von Beobachtern erneut in allerletzter Minute einen Default vermieden und einen seit 29 Tagen fälligen Zinskupon i.H. von 45 Mio USD bezahlt. Der Shanghai Composite Index legte daraufhin um 0,8% zu. Das bringt +2 Punkte im apano-Stimmungsindex, die dieser aber auf der Gegenseite wegen des schwachen DAX wieder verliert. Am Wochenende wird es bei beim G20-Gipfel in Rom insbesondere um Klimapolitik gehen. Große Differenzen gibt es insbesondere beim Energieträger Kohle. Länder wie China, Australien, Indien und Russland werden kaum bereit sein, hier schnelle und massive Einschnitte vorzunehmen. Der Ölpreis zieht wieder leicht an, nachdem OPEC+ die tägliche globale Unterversorgung in Q4 von 670T Barrel auf 1,1 Mio revidierte. Gestern trat EZB-Chefin Christine Lagarde vor die Mikrofone. Es gelang ihr nicht, die Sorgen der Investoren vor der hohen Inflation und steigender Zinsen zu zerstreuen. Sie schließt kurzfristig eine weitere Verschärfung des Preisdrucks nicht aus und hofft, dass dieser dann im Verlauf von 2022 nachlässt. Auslöser des Inflationsanstiegs sind laut EZB insbesondere zwei Faktoren: die globale Nachfrage übersteigt das Angebot und u.a. deswegen sind Rohstoff- und insbesondere Energiepreise in die Höhe geschossen. Die als zu unentschlossen empfundene Rede löste einen Anstieg der Renditen im Euroraum aus. Auch in den USA zogen die 10y Treasuries wieder an und stehen nun bei 1,61%. Das ist aber nicht zwingend als Signal zu sehen, dass die Konjunkturoptimisten wieder die Oberhand gewinnen: das Motiv spricht für das Gegenteil, denn es wurde getauscht in 30 jährige Anleihen, die damit erstmals niedriger rentieren als 20jährige. Dahinter steht der Wunsch, sich die noch „hohen“ Renditen von ca. 2% möglichst lange zu sichern.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.