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in einem Umfeld, das arm an relevanten Wirtschaftsnachrichten ist, stoßen die Meldungen aus China auf erhöhte globale Aufmerksamkeit.

in einem Umfeld, das arm an relevanten Wirtschaftsnachrichten ist, stoßen die Meldungen aus China auf erhöhte globale Aufmerksamkeit. An den Protesten gegen die strikte Zero-Covid Politik sind zwar bislang nur sehr wenige Menschen beteiligt, dennoch ist es die größte Demonstrationsbewegung seit Jahrzehnten. Zugleich schießt die Anzahl der täglichen Neuerkrankungen weiter hoch: heute früh wurden 40T gemeldet. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass Chinas KP dem wachsenden Druck von der Straße nachgibt. Zugleich steigt die Befürchtung, dass die globalen Lieferprobleme wieder neu entflammen könnten: 25% der chinesischen Wirtschaft sind laut Bloomberg inzwischen von den Teillockdowns betroffen. Die ungesunde Mischung zeigt sich am Kurs der Apple-Aktie, die seit Freitagmittag unter erheblichem Druck steht. Da sickerten Meldungen durch, dass es zu Zusammenstößen von aufgebrachten Mitarbeitern der vom Zulieferer Foxconn betriebenen Fabrik in Zhengzhou, die seit vielen Tagen wegen Covid abgeriegelt ist, mit der Polizei gekommen wäre. Arbeiter versuchen inzwischen gewaltsam, das Werksgelände zu verlassen. Das sei mittlerweile wohl schon Tausenden gelungen. Deshalb steht nun die Novemberproduktion des iPhone 14 auf der Kippe.

 

Deutsche Exporteure blicken wieder optimistischer in die Zukunft: die Erwartungen sind im November auf +0,4 Punkte gestiegen nach -4,6 im Oktober. Insbesondere die Automobilindustrie erwartet größere Zuwächse. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass sich die Versorgung mit Halbleitern weiter verbessert hat. Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft EY seien insbesondere für die Premiumhersteller die Aussichten nach einem bereits hervorragenden 3. Quartal weiter günstig. Der STXE 600 präsentiert sich heute früh schwächer, unter größerem Abgabedruck stehen die Aktien des Einzelhandelssektors und die Energiewerte. Laut einer Trendumfrage des HDE ist die Mehrheit der 400 befragten Handelsunternehmen nicht zufrieden mit der Umsatzentwicklung in der letzten Woche, wenngleich auch das Geschäft am ersten Adventwochenende etwas anzog. Unterhaltungselektronik, Kosmetik und Lebensmittel verkauften sich gut. Enttäuschend verlaufen sei die Kundenfrequenz in den Innenstädten, was immer noch ein Folge von Covid sei. Der HDE erwartet für November und Dezember einen realen Umsatzrückgang von ca. 4%. Energieaktien leiden unter dem anhaltenden Preisrutsch beim Öl. Dieser wird in den Medien weiterhin mit Bedenken zum chinesischen Wirtschaftswachstum begründet. China ist der weltweit größte Ölimporteur, die Nachfrage beträgt im Schnitt über 15 Mio Barrel pro Tag – also fast 15% des weltweiten Verbrauchs. Nach jüngsten Analysen könnte der Bedarf derzeit ca. eine halbe Million Barrel niedriger liegen, worauf auch jüngste Traffic-Zahlen von Peking und Guangzhou hindeuten. Ein weiterer Grund dürfte aber auch der angedachte sehr großzügige Preisdeckel für russisches Öl sein. Sollte sich der derzeitige EU-Plan eines 65$-Limits durchsetzen, wird das Russland nicht dazu bewegen, seine Kapazitäten zu kappen. Der defensive Nahrungsmittelsektor zeigt sich robust, ebenso sind wegen der sinkenden Treibstoffkosten Fluggesellschaften gefragt. Auch Anleihen profitieren von den fallenden Energiekosten, das senkt die Inflationserwartungen.

 

Der Black Friday verlief ok, brachte aber nicht den erhofften Befreiungsschlag im US-Einzelhandel. Auch die Ausgaben im e-Commerce lagen laut Adobe Analytics zwar 2,3% höher als im Vorjahr, die Zuwächse lagen jedoch weit unterhalb der Inflationsrate von 8%. Die Preisnachlässe betrugen im Schnitt 30%.

 

Der jüngste Rückgang im MSCI EM-Index ist mittlerweile für den APX relevant und kostet einen Punkt.