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apano-Stimmungsindex

die Pressekonferenz des US-Notenbankpräsidenten löste zwar unmittelbare Verkäufe an den Aktienmärkten aus und heute früh zeigen sich die US-Futures weiter nachgebend.

die Pressekonferenz des US-Notenbankpräsidenten löste zwar unmittelbare Verkäufe an den Aktienmärkten aus und heute früh zeigen sich die US-Futures weiter nachgebend. Da sich aber sowohl der US-Rentenmarkt als auch die Devisenkurse relativ wenig verändert präsentieren und auch der Volatilitätsindex relaxt reagiert, kann trotz der nachgebenden Aktienkurse nicht von einer Schockreaktion der Märkte gesprochen werden. Wieso auch? Die FED hat wie erwartet den Leitzins um 0,5% angehoben und auch die Avisierung weiterer Schritte in 2023 dürfte niemanden überrascht haben. Die neue Projektion, die Zinsen in den Korridor 5-5,25% zu hieven, bevor der Anhebungszyklus beendet ist, deckt sich mit den Erwartungen zumindest der realistischen unter den zahlreichen Beobachtern. Leicht irritierend war aber wohl, dass immerhin 7 von 19 FED-Gouverneuren derzeit für eine Anhebung auf über 5,25% plädieren. Eine Senkung bereits in 2023 ist zur Stunde nicht angedacht, kein FED-Mitglied setzte dort einen Plot. Auch, dass der FED-Zins 2024 nach derzeitiger Projektion nur bis auf 4,1% fallen soll, könnte verunsichert haben, der Wert liegt höher als in der September-Prognose. Vielleicht waren einige Marktteilnehmer auch enttäuscht, dass Jerome Powell die derzeitige Beruhigung bei der Preisentwicklung als noch nicht ausreichenden Beweis ansieht? Das wäre jedoch überraschend, denn genau das hatte er in den letzten Monaten immer wieder ausdrücklich betont: erst wenn sich diese Tendenz über einen längeren Zeitraum manifestiert, lässt sich die FED davon überzeugen, dass die Inflation wieder unter Kontrolle ist. Die US-Notenbank hat zudem die BIP-Erwartungen für 2023 kräftig nach unten revidiert, von +1,2% im September auf nur noch +0,5%. Damit könnten an den Börsen die Inflationssorgen zunehmend von Rezessionsängsten abgelöst werden. Heute werden deshalb die Zahlen zu den US-Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion im November sowie neue Daten vom Arbeitsmarkt wichtigen Einfluss haben. Denn die Investoren beäugen penibel, ob es der US-Wirtschaft weiterhin gelingt, mit den gestiegenen Zinsen zurecht zu kommen. Die Gratwanderung zwischen Inflationsbekämpfung und Rezessionsvermeidung gelang bislang sehr ordentlich. In der FED-Rechnung unberücksichtigt bleibt der Effekt eines chinesischen Reopenings. Sollte das immer noch bestehende Lieferkettenproblem gelöst werden, hätte dies laut Wharton School of Business Professor Jeremy Siegel einen erheblich dämpfenden Einfluss auf die Inflation.

 

In Europa stehen heute drei Notenbankzinsentscheidungen an. Die Schweizer Nationalbank hat vorhin um 0,5% erhöht, ein Schritt in gleicher Höhe wird von der EZB erwartet. Der STXE 600 verliert aktuell 1,2%. Dahinter stehen aber nicht nur die Vorgaben aus den USA und das Abwarten vor der EZB-Entscheidung, sondern es belasten auch neue schwache Konjunkturdaten aus China: dort sind die Einzelhandelsumsätze im November viel stärker als prognostiziert um 5,9% gefallen. Das wiederum drückt auf die Kurse der Schwergewichte LVMH, Kering und Hermes. Recht gut hält sich der Automobilsektor, nachdem der ACEA über einen 17,4% Anstieg bei den europäischen PKW-Neuzulassungen im November im Vergleich zum Vorjahr berichtet hat.

 

Im APX gewinnt der Nikkei 225 zwei Punkte, während der STXE 600 zwei verliert. Beim S&P 500 ist aktuell unser streng gesetztes Stopp Loss Limit unterschritten, wir werden deshalb heute den Investitionsgrad absenken, insofern es nicht zu einer Erholung im Kassahandel kommt. Bereits gestern rutschte der STXE 600 unter sein Stopp Loss, weshalb wir dort bereits leicht reduziert hatten. Das werden wir heute in einem zweiten Schritt fortsetzen.