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apano-Stimmungsindex

in Japan fallen die Aktienkurse heute erneut. Die überraschende Entscheidung der Bank of Japan, die Toleranz in der Kontrolle der Renditekurve auszuweiten – also faktisch niedrigere oder höhere Zinsen zuzulassen, hatte gestern Nikkei und Topix schwer zugesetzt und am Vormittag auch den europäischen Handel belastet.

in Japan fallen die Aktienkurse heute erneut. Die überraschende Entscheidung der Bank of Japan, die Toleranz in der Kontrolle der Renditekurve auszuweiten – also faktisch niedrigere oder höhere Zinsen zuzulassen, hatte gestern Nikkei und Topix schwer zugesetzt und am Vormittag auch den europäischen Handel belastet. Der Yen war dabei in der Spitze um 4% angesprungen, weil erwartet wird, dass mit dieser Entscheidung japanische Investoren Geld repatriieren könnten – nicht schlagartig, aber tendenziell. Chinas Börsen zeigen sich trotz – oder wegen – der Covid-Lockerungen weiterhin nervös: die Angst vor einer Ansteckung sitzt tief, die Straßen sind leer. Zugleich klagen laut Reuters die Unternehmen über durch Krankheit bedingten Personalmangel. Es wird wohl noch einige Zeit brauchen, bis Chinas Bürger sich trauen, die wiedergewonnene „Freiheit“ zu genießen. Die Börse in Sydney hingegen tendierte heute früh freundlich, vom Treffen der Außenminister Australiens und Chinas wird erwartet, dass es ein wichtiger Schritt werden könnte, um bestehende Handelssanktionen zu lockern.

 

Europas Aktienmärkte zeigen sich heute früh erstarkt: die Reports von Nike und FedEx fielen überraschend positiv aus, was wiederum die US-Futures günstig beeinflusst. Insbesondere die Sektoren Einzelhandel / Gebrauchsgüter starten freundlich in den Handelstag. Neben Nike dürfte hier auch die Nachricht beflügeln, dass sich in Deutschland das Konsumklima erneut ein wenig aufgehellt hat. Das dürfte u.a. an der anhaltenden leichten Entspannung bei den Energiepreisen liegen. Heute früh unterschritt der Dutch TTF Natural Gas Future kurz die 100 Euro Marke. Er liegt aktuell auf dem niedrigsten Stand seit Mitte Juni und hat damit den „Gazprom-Schock“ mit seinem Spitzenpreis von 310,- Euro (am 25. August) komplett wieder ausgepreist. Das wiederum stimuliert heute Morgen auch die Energie hungrigen Chemiewerte.

 

Der apano Börsen-Stimmungsindex verlor gestern 18 Punkte: S&P, Nikkei und Shanghai Composite Index durchbrachen jeweils den vierten für uns relevanten Zeitdurchschnitt, was 12 Punkte kostete. Zudem befinden sich dt. Staatsanleihen nach unserer Lesart wieder im Rentencrashmodus (-6 Punkte). Auffallend robust hingegen zeigen sich weiterhin Europas Aktienmärkte, insbesondere auch der DAX. Der aktuelle Punktestand im APX empfiehlt einen sehr defensiven Investitionsgrad, was wir aber in den vergangenen Handelstagen vorauseilend bereits weitgehend umgesetzt haben. Extrem zurückhaltend wollen wir aber nicht werden, denn das ausgedünnte Jahresendgeschäft ist jederzeit auch für Überraschungen nach oben gut. Denn die Statistik spricht für eine Jahresendrallye, was wiederum viele kurzfristig-taktisch operierende Anleger anlocken könnte. Zudem halten wir einen guten Handelsstart in 2023 wegen der frischen Risikobudgets der Institutionellen für nicht ausgeschlossen.