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apano-Stimmungsindex

die Chancen steigen, dass es den Notenbanken gelingen könnte, die Inflation unter Kontrolle zu bringen, ohne eine Rezession auszulösen.

die Chancen steigen, dass es den Notenbanken gelingen könnte, die Inflation unter Kontrolle zu bringen, ohne eine Rezession auszulösen. Nicht nur die Stimmung am US-Immobilienmarkt hellte sich deutlich auf, auch die US-Einzelhandelsumsätze stiegen im Januar um ermutigende 3%. Quer durch alle Sektoren griffen die Verbraucher zu, beflügelt durch das gute Gefühl von Job-Sicherheit. Natürlich bekommen die Notenbanken Hilfe von außen durch drei externe mächtige Faktoren: der Kursanstieg seit Jahresanfang schließt bei den Verbrauchern, insoweit sie auch am Kapitalmarkt investiert sind, allmählich wieder die Vermögensverluste aus 2022. Der überraschend starke Rückgang der Gaspreise verschafft Unternehmen und Konsumenten wieder mehr finanziellen Spielraum. Durch den Wiedereintritt Chinas in den globalen Wirtschaftskreislauf dürften sich die Preis treibenden Lieferengpässe dem Ende nähern. Momentan nähert sich die USA damit einem neuen Goldilocks-Szenario aus robuster Wirtschaft und tendenziell nachlassender Inflation – sehr zur Überraschung etlicher prominenter Marktteilnehmer und Analysten. Diese einflussreiche Gruppe geht weiterhin davon aus, dass die sanfte Landung misslingt und die Rezession unausweichlich wegen der vor allem am kurzen Ende sehr hohen Zinsen noch kommen wird. Die große Unbekannte bleibt zudem die Lohndisziplin: ein Überschießen auf breiter Front würde entweder die Preise erneut befeuern oder die Gewinnmarge belasten – aber auch eine Kombination ist denkbar. Deshalb dürfte die Entwicklung der Stundenlöhne auf das besondere Interesse der Geldwächter stoßen. Dass Cisco nachbörslich von anhaltend lebhafter Nachfrage nach Netzwerkausrüstung berichtet, beflügelt die Aktie (+5%) und die Techbranche insgesamt. Die Rendite der US-Staatspapiere kletterte im gestrigen Tagesverlauf nicht weiter, aktuell warten die Anleger auf die Daten zur Entwicklung der US-Produzentenpreise (PPI) im Januar. Die Erwartungen liegen bei +0,4% nach -0,5% im Dezember.

Unbeschadet aller seit Jahren negativen Presseberichte zu Großbritannien setzt der FTSE 100 seinen Höhenflug fort: erstmals in seiner Geschichte hat er heute früh die 8000er-Marke überschritten. Das zeigt - ähnlich wie beim DAX- das gut aufgestellte, global agierende Unternehmen ein Eigenleben führen, losgelöst vom meist düster/depressiven politischen Nachrichtenflow. Auch der breite STXE 600 setzt seinen Anstieg mit +0,5% fort. Freilich notieren die Sektoren Gesundheit und Energie aktuell etwas leichter. Christine Lagarde hat gestern bei eine Rede im Europa-Parlament in Straßburg erneut bekräftigt, dass die EZB am 16. März die Zinsen um weitere 0,5% anheben wird. Viel spannender war der zweite Teil, der sich so anhört, dass sie anschließend erwägt, in den Wartemodus zu wechseln. Bislang gehen viele Beobachter noch davon aus, dass es auch in Q2 zu noch mindestens einer Zinserhöhung kommen wird. Der Nachhall des 2022er Inflationsschubes lässt sich aus Nestlés Presseerklärung herauslesen: der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern klagt über eine Schrumpfung der Gewinnmarge um 260 Basispunkte, weil sich die Bestandteile etlicher Artikel drastisch verteuert hätten. Das Unternehmen will deshalb seine Preise weiter anheben und ist überzeugt, dass dies gelingen wird: das operative Ziel für 2023 liegt höher, als die Analysten erwartet hatten.

In Fernost erholten sich nach dem gestrigen Kursrutsch heute früh die Kurse in Hongkong wieder - die Achterbahnfahrt mit täglich wechselnden Vorzeichen setzt sich also fort. Der Hang Seng Tech Index legte um 1,8% zu, wohl motiviert durch die Rallye des großen Bruders Nasdaq 100. Auch Japan zeigte sich erholt, während in Festlandchina (-1 Punkt im APX) die Kurse erneut nachgaben.

Im APX zeigen sich die Risikoindikatoren Volas und Creditspreads tiefenentspannt. Zu etwas Vorsicht mahnen hingen die Leitwölfe der globalen Anleihemärkte. Italienische Bonds kosten den Index heute 3 Punkte.