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apano-Stimmungsindex

Nach dem stabilen Wochenauftakt entwickelten sich die Aktienmärkte gestern in der Breite schwächer.

Nach dem stabilen Wochenauftakt entwickelten sich die Aktienmärkte gestern in der Breite schwächer. Gleichwohl konnte sich der DAX recht stabil halten, was jedoch im Wesentlichen dem Kursgewinn von Fresenius zu verdanken war, die aufgrund deutlich besser als erwarteter Zahlen die Performanceliste mit +8,7% anführte. Der S&P500 sowie auch der breite China Composite Index fielen jeweils unter den Durchschnitt der letzten 20 Handelstage, was zu Punktabzug beim APX (-3 / -1) führte. Insgesamt enttäuscht die Wiedereröffnung nach Corona in China ein wenig. Das dortige Exportwachstum nahm im April von 14,8% (Jahr) auf 8,5% (Jahr) ab, fiel aber zumindest besser als erwartet aus. Es zeichnet sich zudem in China – genau wie in vielen anderen Regionen – ab, dass die Wiederöffnung den Dienstleistungssektor beflügelt, jedoch die Produzentenseite belastet.

Auf den Anleihenmärkten trübte sich im Tagesverlauf die Stimmung leicht ein. Das EZB-Direktionsmitglied Schnabel betonte, die EZB müsse deutlich mehr tun, um die Inflation zurückzuführen. Speziell der Blick auf eine sinkende Kerninflation sei wichtig, um das Anheben der Zinsen auszusetzen. In der Breite kamen europäische Staatsanleihen daher unter Druck. Beim APX verloren alle drei EU-Komponenten (Staatsanleihen Italien, Spanien und Deutschland) an Punkten (-4).

Im heutigen Fokus werden die US-Verbraucherpreise stehen, die um 14:30 gemeldet werden. Der Höhepunkt der Inflation ist zwar überschritten, die Preise sinken jedoch auch in den USA zu langsam. Die Zahlen sind sehr wichtig, wir erwarten allerdings auch nicht, dass sie den Markt stark beeinflussen werden, da bis zur nächsten Sitzung der US-Notenbank noch viele andere relevante Zahlen kommen werden. Zudem hat die FED zuletzt klar kommuniziert, die Wirkung der bereits durchgeführten Zinsanhebungen abzuwarten und auszuwerten. Der Bankensektor spielt hierbei eine besondere Rolle. Neben dem Aspekt der Finanzmarktstabilität, zeigen jüngste Umfragen unter den Banken, dass bereits 60% der Kredit gebenden Banken ihre Bedingungen für die Kreditvergabe (speziell im gewerblichen Bereich) angezogen haben. Unter Volkswirten wird hierdurch eine bremsende Wirkung der Wirtschaft erwartet, die in ihrer Größe in etwa ein bis zwei Zinsanhebungen entspricht.

An der Wall Street belastet auch der Streit um die Anhebung der Schuldenobergrenze. Trotz des Treffens hochrangiger Vertreter beider politischen Lager ist weiterhin keine Einigung in Sicht.

Der APX verliert 6 Punkte, verbleibt jedoch knapp im zuversichtlichen Stimmungszustand.