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apano-Stimmungsindex

von Spekulationen über baldige staatliche Stimulierungsmaßnahmen befeuert, stiegen weltweit am Freitag die Kurse deutlich an.

von Spekulationen über baldige staatliche Stimulierungsmaßnahmen befeuert, stiegen weltweit am Freitag die Kurse deutlich an. Gesucht waren insbesondere zyklische Sektoren wie Rohstoffe, Industrieunternehmen und Finanzwerte. Es floss definitiv frisches Geld in die Märkte, denn auch defensive Werte waren gefragt und Technologietitel konnten weiter zulegen. Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten stützten zusätzlich. Der deutliche weiter Beschäftigungsanstieg signalisierte, dass es der US-Wirtschaft und damit den Verbrauchern gut geht, zudem entwickeln sich die Stundenlöhne in vertretbarem Tempo. Der Anstieg betrug 0,3% zum April bzw. +4,3% ggü. Mai 2022.

Heute früh veröffentlichte CAIXIN die Stimmung bei den chinesischen Dienstleistern. Die Geschäftsaktivität hat sich im Mai weiter verbessert von 56,4 im April auf 57,1 und ist damit klar expansiv. Trotzdem gaben Chinas Aktienindizes heute leicht ab. Das liegt daran, dass das State Council erste Details zur Wirtschaftsbelebung präsentierte. Konkret sollen die Steuererleichterungen für EVs zeitlich weiter gestreckt werden und offenbar werden die Regelungen für Eigentumserwerb erleichtert. Zudem sind wohl steuerliche Entlastungen für Unternehmen, die High End - Produkte herstellen, geplant. Diese maßgeschneiderten Lösungen deuten jedoch darauf hin, dass diese Maßnahmen nicht zusätzlich, sondern anstelle eine breiteren Stimulanz - z.B. Zinssenkungen – getroffen werden. Das enttäuscht die Investoren ein wenig.

In Japan, Hongkong (Immobilienwerte) und Australien klettern die Kurse weiter. Unter Druck weiter der japanische Yen. Saudi-Arabien hat seine verbale Drohung an die Öl-Shorties wahr gemacht und auf dem gestrigen OPEC+ - Treffen angekündigt, seine Ölproduktion ab Juli um eine weitere Million Barrel pro Tag weiter abzusenken. Bereits am Freitag sind die Ölpreise kräftig nach oben geschossen, was mit chinesischen Nachfragehoffnungen zusammen hing. Zur Stunde liegt der Brent Future 8% höher als am Tief vom 31. Mai.

Morgan Stanley hat erneut einen Kurseinbruch für den US-Aktienmarkt angekündigt. Die Begründung des Analystenteams um Andrew Sheets: kollabierende Margen und stagnierende Umsätze würden zu einem Gewinneinbruch der S&P-Unternehmen in 2023 führen. Zudem würde das US-Schatzamt die Zinsen in die Höhe treiben und Liquidität aus dem Markt ziehen durch Herausgabe neuer Bonds, um nach dem Abschluss des neuen Schuldenhaushalts seine Kassen zu füllen. Das Kursziel wird bei 3900 zum Jahresende gesehen. Freilich ist zu bedenken, dass Sheets viel beachteter Kollege Mike Wilson vor einigen Monaten noch 3000 Punkte für denkbar hielt. Auch für China hat Morgan Stanley die Kursziele gekappt. Die Aussagen dazu sind widersprüchlich: einerseits wird trotz der (deutlichen) Absenkung ein Kursanstieg um 15% auf Jahressicht erwartet und eine Übergewichtung weiterhin empfohlen, anderseits senkt die Investmentbank ihren dortigen Investitionsgrad ab.

Europas Börsen starten verhalten in die neue Woche. Fest präsentieren sich Energie- und Finanzwerte sowie Telefongesellschaften - die Dt. Telekom holt einen Teil ihrer hohen Freitagsverluste auf. Am hinteren Ende stehen Technologiewerte. Bereits heute früh in Fernost lieferte Taiwan Semiconductors eine leicht negative Vorlage. Es finden wohl Umtauschaktivitäten in andere Sektoren statt: Techs sind zuletzt dem Rest des Marktes vielleicht zu weit enteilt. Auch die Produzenten von Luxusmarken verlieren etwas an Boden. S&P Global hat in zweiter Veröffentlichung eine Verlangsamung der Wirtschaftsdynamik der Eurone von 54,1 auf 52,8 konstatiert. Zunächst waren 53,3 gemeldet worden, der Markt hatte eine Bestätigung erwartet. Die Abwärtsrevision ist auf den Servicesektor zurückzuführen. Auch für Europa sieht Morgan Stanley eine 10%-Korrektur im Anmarsch.

Der Anstieg der Renditen auf EM- und dt. Staatsanleihen kosten den APX je einen Punkt. EM-Aktien und STXE 600 hingegen gewinnen je 2 Punkte.