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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Der apano-Stimmungsindex verliert heute erneut 10 Punkte und notiert nun im negativen Bereich. Abzüge kamen vom Industriemetall Kupfer, vom DAX und von den deutschen Staatsanleihen. In den Bewegungen an den internationalen Anleihemärkten liegt derzeit der Schlüssel für die Entwicklung an den Aktienbörsen. Die Nervosität erreichte gestern früh ihren vorläufigen Höhpunkt, als italienische 10y Staatsanleihen um fast 20% auf 3,44% hochschossen. Damit wurde exakt die von einigen großen Analystenhäusern wegen der politischen Risiken verlangte 3%-Renditespreizung zu den dt. Staatsanleihen erericht. Plötzlich setzen ab hier massive Käufe ein – EZB und/oder Institituionelle? - und die Rendite sank wieder auf 3% zurück. Gleichzeitg beruhigte sich auch die Stimmung an den Aktienmärkten ein wenig. Was ist das Problem? Nicht nur die EZB, auch viele Großbanken rund um den Globus sitzen auf Bergen von italienische Staatsanleihen und damit auf riesigen Kursverlusten. Zwar hat Italien im Zinstief seine Verbindlichkeiten gestreckt und 3,5% (Griechenland war in seiner Krise bei zweistelligen Renditen) sind eigentlich kein Thema, aber die Refinanzierung fälliger Papiere und die Aufnahme neuer Schulden dürfte schwierig werden. Jenseits von Italien belastet, dass unter Führung des Shanghai Composite Index die Schwellenländeraktien immer weiter abrutschen. Zudem könnte morgen die Implementierung der US-Strafzölle verkündet werden. Das Umfeld mahnt zu tendenziell defensiver Vorgehensweise, die inzwischen wieder ultraniedrigen Renditen für Top-Bonitäten machen aber einen stärkeren Einbruch unwahrscheinlich.