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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Unerbittlich zieht der globale Ansteckungseffekt („Contagion“) der Schwellenländer immer weitere Kreise. Aktuell geraten insbesondere die indonesische Rupiah und der südafrikanische Rand unter Druck. Der Rückzug der Investoren zwingt die EM-Fondsmanager zu Verkäufen, was die Spirale beschleunigt. Auch China in diesem Sog heute wieder mit kräftigem Minus (-1,7% im Shanghai Composite Index), was den gestrigen ohnehin überraschenden Anstieg überkompensiert (-2 Punkte im apano-Stimmungsindex). Der US-Dollar zieht infolge anhaltender Zielfluchthafen-Bewegungen des Schwellenländerexodus weiter an, zudem treiben ihn anhaltend gute Konjunkturdaten aus den USA: gestern waren es die Einkaufsmagerindizes. Den europäischen Märkten nutzt der feste $ heute nichts, der STXE 600 Europe verliert 4 Punkte im apano-Stimmungsindex. Zudem zieht die Nervosität hierzulande an (DAX-Vola -1 Punkt). Einziger Lichtblick sind italienische Staatsanleihen: die Rendite für 10 Jahre liegt nun wieder unter 3% und damit auf dem niedrigsten Stand seit Wochen. Der Ausgang der heute fortgesetzten USA-Kanada Handelsgespräche wird enorme Auswirkungen an den europäischen Märkten haben. Vorsichtige Anleger warten dies an der Seitenlinie ab. Beunruhigend ist, dass sich die Schwellenländer nicht fangen, sondern der Abwärtssog sich sogar beschleunigt. Auch aus Japan eher negative Signale: die Bank of Japan hat ihre ETF-Käufe in japanischen Aktien im August den zweiten Monat in Folge fast komplett ausgesetzt. Einige Beobachter vermuten, dass hiermit der Ausstieg aus diesem mehrjährigen Stützungsprogramm begonnen hat. Einige wenige Optimisten halten dagegen, dies sei als Zeichen von wiedergewonnener Stärke der japanischen Wirtschaft zu werten. Das Gesamtergebnis des heutigen Stimmungszustandes der Märkte spricht für weitere Risikoreduktion. Ob diese aber im DAX erfolgen muss, ist dahin gestellt, denn der deutsche Leitindex ist auf eine interessante Unterstützungslinie gefallen.