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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Nach anfänglicher Erholung gaben die US-Märkte gestern abend wieder nach und der S&P 500 schloss auf neuem Zyklustief. Im Unterschied zu den Vortagen gab es aber im Dow Jones auch ein paar Gewinner. Auch im DAX regt sich erneut Wiederstand – seit ein paar Tagen zeigt der deutsche Leitindex beachtenswerte Stärke. Es hat den Anschein, dass vermehrt Stockpicking betrieben wird. Ein Anzeichen für eine allmähliche Bodenbildung. Ein weiteres Indiz hierfür ist, dass der DAX stabil ist trotz erneut negativer Konjunkturdaten. Das passt insofern zusammen, weil die Börsen der Konjunktur vorauslaufen. Dass sich die deutsche Wirtschaft abkühlen würde, haben die deutschen Aktien schon seit dem Frühsommer antizipiert. Sehr viel hängt heute Abend von der rhetorischen Kunst des FED-Chefs Jerome Powell ab. Wird es ihm gelingen, den US-Börsen wieder Vertrauen einzuflößen? Ein Knaller wäre es, wenn die FED das Quantitative Tapering temporär abbremsen würde – aber darauf sollte lieber nicht gesetzt werden, das ist zum jetzigen Zeitpunkt reines Wunschdenken. Wahrscheinlich wird Powell aber verkünden, dass die FED nun nach ihrer heutigen Zinserhöhung (die als sicher gilt) ihr Ziel erreicht habe und den gewünschten neutralen Level erreicht habe. Die Frage ist, ob das den Märken als Argument reicht. Das Problem ist derzeit nicht mehr die Bewertung, sondern vielmehr das anhaltende Auflösen von (Kredit finanzierten) Positionen, denen keine Nachfrage gegenüber steht. Solange kein weißer Rauch seitens der (laut Steven Mnuchin erst im Januar startenden) US-China Gespräche aufsteigt und der harte Brexit die wahrscheinlichste Variante ist, wird eine nachhaltige Erholung schwierig. Aufgrund der hohen Volatilität (VIX >25, was den apano-Stimmungsindex heute 1 Punkt kostet) ist es aber vielleicht eine Alternative, vorsichtig mit dem Aufbau von Index-Discounts zu beginnen. Japan meldet schwache Exportzahlen, Börsen in Fermost überwiegend schwächer heute früh. Italienische Staatsanleihen sind erneut stark nachgefragt.