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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Jerome Powell hat die Märkt entsetzt. Natürlich war die gestrige Zinsanhebung erwartet worden. Aber dass die größte Angst der US-Notenbank steigende Löhne sind, wirkt surreal im derzeitigen Marktumfeld. Auch wenn die FED nun für 2019 nur noch zwei statt drei weitere Zinserhöhungen anstrebt, so ist dies schlecht moderiert worden. Denn Mr. Powell gab offen zu, dass die Geldpolitik die Wirtschaft 2019 weniger stützen wird und dass für diesen neutralen Status graduelle weitere Zinserhöhungen notwendig seien. Viele Investoren (auch ich) hatten erwartet, dass die FED diesen „Autopiloten“ abstellen und sich flexibler den Gegebenheiten der Märkte (das Wachtum der Weltwirtschaft ist im Sinkflug) anpassen würde. Vor einigen Jahren machte die US-Notenbank den gleichen Fehler, zog konsequent und unbeirrt den Geldmarktzins hoch, bis dann in der globalen Finanzmarktkrise die Börsen weltweit implodeirten. Natürlich ist das heutige Zinsniveau noch viel niedriger. Aber die Märkte sind wegen des Handelsstreits und des drohenden harten Brexits extrem sensibilisiert und sowohl die expandierenden Creditspreads auch der permanente Liquiditätsentzug (Quantitative Tapering) tun ihr Übriges. Da zeugt es von einer gewissen Intoleranz, wenn Powell das „kleine bisschen Volatilität“ im Markt verniedlicht. Ein Marktteilnehmer beschreibt es so: die FED war ein dicker Freund der Aktienmärkte und wird allmählich zum Feind. Der MSCI All Country World Index ist heute auf dem tiefsten Stand seit 20 Monaten. Gesucht sind lange Staatsanleihen und der Yen. Einziger Lichtblick ist, dass der für morgen drohende US-Shutdown abgewendet werden konnte. In Anbetracht der gestiegenen Abwärtsdynamik werden wir unsere beiden Fonds heute weiter deleveragen, also das Risiko erneut ein Stück weiter reduzieren.