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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Dass die Märkte keine Extrembewegung machen würden nach der UK-Abstimmung war bereits seit Tagen erkennbar. Die absolute Nullreaktion auf die krachende Niederlage jedoch überraschte schon ein wenig. Erklären lässt es sich vielleicht dadurch, dass zum einen viele Investoren bereits zuvor Cash als Sicherheit aufgebaut hatten, deshalb kein Anpassungsdruck bestand, zum andern die Wahrscheinlichkeit eines zweiten Referendums oder gar eines No-Brexit leicht gestiegen ist. Denkbar ist inzwischen auch ein Deal, der am Ende sogar eine engere Zusammenarbeit mit der EU bedeutet. Natürlich steht auch der harte Brexit zum 29.3. als Worst Case weiterhin im Raum, jedoch ist dessen Wahrscheinlichkeit nicht gestiegen. Denn auch diese Variante ist im UK-Parlament äußerst unbeliebt. Die USA profitierten gestern von einigen Unternehmensberichten sowie von den von China angekündigten Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft (s. gestriger Blog). Jedoch stößt der S&P mit momentan 2613 Punkten nun langsam gegen einen gewichtigen technischen Widerstand. Da jedoch im Moment von der FED und von den Handelsgesprächen eher Rücken- als Gegenwind kommt, könnte im Falle einer ordentlich startenden Berichtssaison dieser Bereich locker durchstoßen werden. Insbesondere natürlich, wenn der Shutdown beendet würde (psychologischer Effekt). Chinas Zentralbank spülte heute Nacht Liquidität in Rekordhöhe in den Markt, das hat aber technische Gründe (Cashbereitstellung für das bevorstehende Neujahrsfest, Steuerzahlungen erreichen ihren Höhepunkt). Insgesamt Asien ruhig: Japan etwas schwächer, Australien etwas fester. Unterhalb des Radars zog Kupfer deutlicher an.