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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Auch wenn fast alle Indikatoren des apano-Stimmungsindex an ihrem Maximum stehen, so darf das nicht darüber hinweg täuschen, dass sich an den Märkten enorme Spannung aufgebaut hat. Denn dieses Stimmungsbild signalisiert ja, dass die Investoren erwarten und eingepreist haben: „alles wird gut“. Hauptsächlich wegen der inzwischen weit verbreiteten Überzeugung, dass der Handelsstreit bald gelöst wird und dass im Anschluss daran Investitionen und letztendlich die Gewinne wieder steigen, war ja der Anstieg der letzten Wochen begründet. Im Fakt liegen aber Kurse und aktuelle Daten der Weltwirtshaft nun so weit auseinander, dass das aktuelle Niveau der Indizes nur dann gerechtfertigt ist und weiter Platz nach oben hat, wenn sich die Lage der Unternehmen schnell wieder verbessert. Deshalb ist der Markt in Lauerstellung und nicht bereit, zu neuen Höhen aufzusteigen, bevor er nicht klare Signale aus der Realwirtschaft erhält. Aus der US-Dienstleistungsbranche gab es gestern solche positiven Impulse, dort zogen die wichtigen Neuaufträge im Februar spürbar an. Chinas Börsen klettern munter weiter, das strahlt jedoch nicht auf den Rest Asiens aus. Belastend dürften Aussagen wirken, dass Nordkorea dabei sei, eine demontierte Raketenabschussrampe wieder aufzubauen. Wie wackelig das Anlegervertrauen tatsächlich ist, zeigt sich an den Kursen der deutschen Automobilhersteller: vorgestern noch gesucht wegen deutlich gestiegener Auftragszahle im Februar bilden sie momentan die rote Laterne im DAX, weil der Zulieferer Schaeffler heute früh einen schwachen Ausblick gab. Zusammen fassend lässt sich sagen, dass erste Frühindikatoren tatsächlich darauf hindeuten, dass die Weltkonjunktur bald wieder anzieht, andererseits aber das erreichte hohe Kursniveau nur wenig Toleranzspielraum für Enttäuschungen hat.