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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Der apano-Stimmungsindex kühlt um weitere drei Punkte ab: auf die italienischen (=Risk-on) Staatsanleihen nimmt der Druck zu, außerdem machte das Risk-off Metall Gold (bereits vorgestern) einen Punkte relevanten Sprung. Dass sich die Märkte gestern deutlich erholten, ist zunächst einmal ein gutes Zeichen – es sind anscheinend sehr viele Kaufwillige an der Seitenlinie. Motivator war der US-Präsident, der signalisierte, dass die neu angedrohten Zölle gegen China wohl erst frühestens Ende Juni in Kraft treten würden – also etwa zeitgleich mit den G20-Treffen, auf dem im Gespräch mit Xi Jinping das ja ggf. auch abgewendet werden könnte. Für mich hat es den Anschein, als wolle Trump die Stabilität/Leidensfähigkeit der Märkte testen, ein Crash würde seine Wiederwahlchancen erheblich beeinträchtigen. Zuletzt brachte er auch die FED ins Spiel, die es im Fall eines Handelskrieges schon richten würde. Insgesamt erinnert das alles stark an die Wochen vor dem Brexit-Referendum, wir erlebten damals sechs Wochen lang permanent wechselnde Prognosen und Stimmungsschwankungen der Marktteilnehmer. Die Lehre aus damals: bloß nicht in prozyklische Hektik verfallen! Unser Tipp: entweder moderat gewichtet durchgleiten oder antizyklisch im Tagesgeschäft agieren. Das deutsche BIP für Q1 war mit +0,4% zum Vorquartal ordentlich, jedoch warnen Ökonomen, dass es verzerrt wäre: Bau (wegen des milden Winters) und UK-Hamsterkäufe hätten das Ergebnis positiv überzeichnet. China enttäuschte mit allen April-Werten: Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätze und Investitionen lagen sowohl unter März als auch unterhalb der Schätzungen. Warum sprangen Chinas Börsen trotzdem? Ganz einfach: die Marktteilnehmer erwarten nun verstärkte staatliche Stützungsmaßnahmen. Für uns aber ist es ein Argument mehr, um defensiv zu bleiben.