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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Urlaub als Fondsberater bringt es mit sich, etwas heraus gezoomt zu sein. Konkret also aus der Vogelperspektive heraus die Kerninformationen heraus zu picken und diese zu interpretieren. Mein Fazit: die letzten beiden Wochen standen unter zwei konträren Einflüssen. Einerseits einige markante Gewinnwarnungen insbesondere deutscher Unternehmen, andererseits die Gewissheit, dass die FED Ende Juli die Zinsen senken wird. Reichliche Liquiditätsversorgung und das Bestreben der Notenbanken, Geld parken noch unattraktiver zu machen, halten die Aktienmärkte trotz schleppender Weltkonjunktur unter Strom. Vorneweg die USA, da die US-amerikanische Wirtschaft weiterhin robuste Zahlen liefert. Zu erwarten ist, dass die EZB nächste Woche geldpolitisch aktiv werden wird. Das dürfte den heimischen Markt stützen. In dieser Woche dürfte die beginnende US-Berichtssaison Haupttreiber sein (heute u.a. Citigroup). Nun zu den apano-Subindikatoren: auffallend die Entspanntheit der Investoren. Sowohl Creditspreads als auch Volatilität notieren in der Nähe ihrer Jahrestiefs. Da seit dem US-Arbeitsmarktbericht die Mehrheit der Marktteilnehmer nur noch von einem 0,25%-Zinsschritt der FED ausgeht, haben sich die Extrempreise für Top-Staatsanleihen deutlich beruhigt. Unsicherheit innerhalb des apano-Stimmungsindex weist nur noch der Goldpreis auf, was aber zum großen Teil nur an der unattraktiven Konkurrenz (Verzinsung von Anleihen) liegt. China überrascht heute Morgen positiv mit über allen Erwartungen liegenden Juni-Daten für Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze. Fiskalpolitische Maßnahmen scheinen zu greifen. Das in vielen Headlines reißerisch posaunte „schwächste Wachstum seit 27 Jahren“ in Q2 (+6,2%) kann getrost ignoriert werden.