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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Im Schatten der US-Indizes klettert heute auch der STXE 600 auf einen neuen historischen Höchststand. Das ist insofern bemerkenswert, da die Teilkomponente des Einkaufsmanagerindex, der sich auf die Zykliker bezieht (verarbeitendes Gewerbe) auf dem niedrigsten Stand seit vielen Jahren steht und sogar rezessive Werte aufweist. Zwar bezieht sich letzterer nur auf die Eurozone und der STXE 600 beinhaltet natürlich auch Schweiz und UK, aber trotzdem ist das Auseinanderdriften sehr bemerkenswert. Grund zur Sorge? Nicht zwingend, denn zum einen fließt der wichtigste Treibstoff für höhere Aktienkurse (niedrige Zinsen) weiterhin überaus reichlich, zum andern wird sich die Stimmung der Industrie ganz sicher rapide und erheblich verbessern, sobald es im Handelsstreit und in der Brexitfrage konstruktiv voran geht. Andererseits bleibt aber nur wenig Raum für Enttäuschungen: die Volatilität des S&P 500 nähert sich den historischen Tiefs ebenso wie die Creditspreads hierzulande (Abstand zwischen Anleihen von Topschuldnern und schlechteren Bonitäten). Hintergrund dieser Tiefenentspannung sind die überwiegend robusten Quartalsausweise und der feste Glaube an weltweite ultralockere Notenbanken. Heute ist die EZB gefordert: ich vertrete die Minderheitenmeinung dass sie bereits heute handelt. Die Mehrheit geht davon aus, dass sie heute eine weitere Lockerung für September ankündigt. Eines von beiden ist zwingend notwendig, um die Relaxtheit aufrecht zu erhalten. Bleibt Draghi heute in der Pressekonferenz schwammig und unkonkret, wird das einen herben Rückschlag auslösen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist aber sehr gering. Jüngstes Argument: der soeben gemeldete miserable ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland. Um 14:30 kommen wichtige Daten aus den USA (Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter) und nach Börsenschluss Amazon, Intel und Alphabet. Das wird ein spannender und zugleich wichtiger Börsentag!