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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Die überraschende Ankündigung von Donald Trump, auf die noch nicht mit Zöllen belegten chinesischen Importgüter (Gegenwert 300 Mrd USD) ab 1. September einen Einfuhrzoll von 10% zu erheben, hat ein kleines Beben an den Börsen ausgelöst. Die heftige Reaktion entstand aus zwei Gründen: der Zeitpunkt erscheint unpassend, nachdem gerade die erste der neuen Verhandlungsrunden beendet wurde. Zudem trifft diese Warengruppe direkt den US-Konsumenten, denn die Liste umfasst Waren wie Laptops oder Kinderspielzeug. Hinter dieser Entscheidung steckt vermutlich der Frust darüber, dass China insbesondere mit den Agrarimporten pokert, worauf – wie an dieser Stelle bereits beschrieben – die jüngsten Zahlen hindeuten. Also erst die Importe drosseln und dann anbieten, sie wieder anzuheben, um dies dann als Zugeständnis an die USA zu verkaufen. Die zweite Keule für die Kurse kommt heute aus dem eskalierenden Streit zwischen Japan und Südkorea – wie ebenfalls hier beschrieben, ist insbesondere die Lieferung von Spezialchemikalien an Südkoreas Hightechunternehmen kritisch, denn von deren Weiterverarbeitung hängt die globale Techbranche ab. Der apano-Stimmungsindex verliert deutliche 14 Punkte, unterhalb des Radars auch deutliche Verschlechterungen im Bereich der EM und Creditspreads sowie erneute Jagd in Risk-off Anlagen. Der erreichte Punktestand empfiehlt, eine weitere Stufe defensiver zu werden. Wir haben dies in unseren Fonds apano HI Strategie 1 und apano Global Systematik bereits in der Vorwoche und auch in die gestrige Erholung hinein getan, da uns die insgesamt erhöhte intraday-Nervosität nicht gefällt. Tendenziell werden wir wohl erneut dem Stimmungsindex vorauseilend eine Stufe defensiver werden, evtl. den heutigen Tag aber zunächst antizyklisch nutzen, um Gewinne bei Absicherungen mitzunehmen