Zum Hauptinhalt springen

apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Zwar legt der apano-Stimmungsindex weiter zu und notiert mittlerweile fast am Maximum, jedoch rechtfertigt die aktuelle Nachrichtenlage nicht den hohen Optimismus. So ist erneut der Punktgewinn auf den Kupferpreis zurück zu führen. Wie vorgestern geschrieben, liegt das aber zum großen Teil an der aufgeheizten politischen Lage in Chile. Der Druck auf den US-Präsidenten wegen der Ukraine-Affäre nimmt weiter zu, so dass allmählich ein neuer Unsicherheitsfaktor einkalkuliert werden muss: was kommt, wenn/ falls Trump gehen muss? Im UK-Austrittsverfahren seit gestern Abend neue Unsicherheit. Zwar ist das Abkommen mit der EU einen wichtigen Schritt näher gekommen, in das britische Gesetz eingebunden zu werden. Aber das Verfahren dauert Boris Johnson zu lange. Er wollte das Gesetz durchpeitschen und dann darüber abstimmen. Die Minister hingegen sind mehrheitlich der Meinung, dass in dem komplexen und bedeutenden Regelwerk noch Feinjustierungen erforderlich sind. Der Disput hierüber führte gestern dazu, dass der britische PM aus Verärgerung erwägt, das Brexit-Verfahren zu stoppen und Neuwahlen zu beantragen. Das irritiert die Märkte. Es ist gut vorstellbar, dass die EU anbietet, über den 31.10. hinaus bis maximal zum 31.01.2020 still zu halten und den Briten ermöglicht, zu jedem Zeitpunkt dazwischen auszusteigen, wenn sie soweit sind. Das würde Johnson argumentativ etwas Wind aus den Segeln nehmen. Gestern nachbörslich sehr schwache Zahlen / Ausblick von Texas Instruments, was heute global den Chip-Sektor belastet. Insgesamt die Quartalssaison bislang uneinheitlich und insgesamt nicht überragend. Die vorgestrige Aussage von US-Wirtschaftsberater Larry Kudlow ist immens wichtig: die USA erwägen, die für den Dezember angedachten Zollerhöhungen auszusetzen, wenn die Phase 1 -Gespräche mit China weiter gut entwickeln. Beim Blick über den Tellerrand hinaus erschließt sich dann auch, warum der apano-Stimmungsindex so optimistisch ist.