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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

das letzte Mal, als der apano-Stimmungsindex „pessimistisch“ war, liegt genau 4 Jahr zurück. Auslöser damals wie heute: China. 2016 war es ein Schuldenproblem, etwas, was mit viel Liquiditätszufuhr durch die Notenbanken lösbar war. Dieses Mal ist es komplizierter. Wie hier schon vor Wochen geschrieben, ist Covid-19 hoch ansteckend und gefährlich. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 2% unter den offiziell erfassten an Covid-19 Erkrankten. Die Dunkelziffer, also die Zahl der Personen, die erkrankt sind, aber nicht zum Arzt gehen - wobei jedoch Todesfälle auch bei dieser Gruppe offiziell bekannt und damit statistisch erfasst werden - liegt wohl viel höher, so dass das Sterberisiko eher bei 1% liegt. Bezogen auf eine normale Grippe also etwa um den Faktor 10 gefährlicher. Die Angst vor einem überspitzt formuliert „globalen Totalstillstand“ auf Angebots- und Nachfrageseite mit verheerenden Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne versetzt die Investoren immer stärker in Panik. Wir erlebten gerade den schnellsten 10%-Kurseinbruch der Börsengeschichte. In den von uns betreuten beiden Fonds waren wir bereits früh recht defensiv positioniert und kauften deshalb vorgestern antizyklisch an der unteren Linie der Aufwärtstrendkanäle von S&P 500 und STXE 600 zu (und lagen 12 Stunden richtig). Mit dem Durchbrechen dieser Trends nach unten haben wir dann gestern früh schnell den Investitionsgrad wieder auf den alten Stand abgesenkt. Die US-Vola liegt bei unglaublichen 39 - da ist schiere Angst im Markt. Wie hier kürzlich angekündigt, werden nun sogar „mittelgute“ Staatsanleihen wie z.B. Spanien in Top-Bonitäten wie US- und deutsche Staatsanleihen gedreht. Der Stand des apano-Stimmungsindex empfiehlt „Totalausstieg“, wir werden tendenziell also noch vorsichtiger werden. Wichtig zu beobachten bleibt China: die Wirtschaft läuft auf 60-70% der Normalleistung, Vorwoche war 50-60%. Die Bank of America kürzt ihre Erwartungen für das 2020er globale Wirtschaftswachstum auf 2,8%, der IWF geht noch von 3,3% aus.