Zum Hauptinhalt springen

apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

Am Freitag setzten in den letzten Handelsminuten an der US-Börse massive Käufe/Shorteindeckungen ein. Ein Hinweis, dass die Märkte einen Boden ausloten? Über das Wochenende wurde das Thema „Coronavirus“ medial stark abgerüstet – zum Beispiel war es nur eine Randnotiz in den gestrigen ARD-Hauptnachrichten. Die Aufmunterung des WHO an Italien und Südkorea, den Umfang der Messungen auf konkretere Verdachtsfälle zu reduzieren, lässt aufhorchen. Auf diese Weise gingen in China seit Mitte Februar die Meldungen über Covid-19-Neuerkrankungen stetig zurück. Ich will nichts unterstellen, aber offenbar besteht großes Interesse an einer emotionalen Deeskalation. Gut denkbar, dass ganz viele Coronavirus-Betroffene mit nur leichten Symptomen gar nicht erkannt werden, sondern unter „Influenza“ erfasst werden, was zu harmloseren Statistiken führt. Mit etwas Glück verschwindet das Virus dann mit der Frühlingssonne. Wesentlich schneller kann das an den stets nach vorne schauenden Börsen passieren. Aktuelles Beispiel: die Februar-Einkaufsmanagerindizes in China fielen sowohl beim verarbeitenden Gewerbe (35,7) als auch im Dienstleistungsbereich (29,6) katastrophal schlecht aus, noch viel schlimmer als erwartet. Aber zugleich meldet China, dass die staatlichen Betriebe inzwischen wieder mit 90% Auslastung laufen. Und das interessierte die Anleger: der Shanghai Composite Index heute +3,29% . Das brachte Pluspunkte im apano-Stimmungsindex, der damit das pessimistische Szenario wieder verlässt. Auch das ist für uns ein Signal zum Aufhorchen, denn in der Vergangenheit boten die wenigen Phasen, in denen die von uns gemessene globale Anlegestimmung pessimistisch war, immer exzellente Kaufgelegenheiten. Andererseits mahnt natürlich der Ist-Zustand nahe am Paniklevel unverändert zur äußersten Vorsicht. Dem Risikoindikator „Creditspreads“ (Renditeabstand zwischen Top-Bonitäten und schlechteren Adressen) widmen wir jetzt besonderes Augenmerk, er ist ein erster Vorbote für drohende Firmenpleiten. Von dort geht die gravierendste Gefahr aus.