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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

diese Woche wird turbulent werden. So treffen sich die EU-Staats- und Regierungschefs, um insbesondere über den Brexit zu beraten. Die Chancen für einen Brexit mit Abkommen stehen aktuell bestenfalls 50:50. Zudem findet am 10. Dezember eine EZB-Ratssitzung statt. Da die konjunkturellen Risiken zuletzt wieder zugenommen haben, ist eine Neukalibrierung der Instrumente wie z.B. eine Ausweitung des Ankaufprogramms für Staats- und Unternehmensanleihen (PEPP) wahrscheinlich. In den USA läuft am 11.12. ein Countdown ab: dann sind die öffentlichen Kassen wieder einmal leer und ein neuer Haushalt muss dringend her – inklusive Rettungspaket. Es ist mit hitzigen Diskussionen zu rechnen. Da die Covid-Neuererkrankungen weltweit ansteigen, drohen vielerorts neue Verschärfungen der Lockdowns, was u.a. heute Hongkong belastet. Der Finanzsektor stand in Asien besonders unter Druck. Auslöser könnte ein Interview des CEO von Singapurs größter Bank DBS gewesen sein. Piyush Gupta warnt vor steigenden Kreditausfällen und den ultra-niedrigen Zinsen. Er argumentiert, die globalen staatlichen Stützungsmaßnahmen würden den wahren ökonomischen Schaden kaschieren. Da kürzlich auch die EZB vor wachsenden Kreditrisiken warnte, fällt Guptas Warnung in Europa heute früh auf fruchtbaren Boden und zieht die Finanzwerte deutlich nach unten. China meldet für November ein Exportwachstum von 21,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Jedoch darf diese Zahl nicht überbewertet werden. Dahinter stehen viele Einmaleffekte, denn insbesondere „Lockdown-Güter“ wie Haushaltsgeräte (z.B. Toaster), medizinische Ausrüstungen und Laptops sorgten für den Boom. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Dynamik anhält. Die Importe stiegen zwar ebenfalls, aber mit 4,5 Prozent nicht nur erheblich langsamer, sondern zudem auch deutlich weniger stark als prognostiziert worden war. Die anhaltende Zurückhaltung der Verbraucher mahnt ein wenig zur Vorsicht, entsprechend zeigen sich Chinas Börsenindizes heute 1% schwächer. Am Freitag meldete das US-Arbeitsministerium einen schwachen Stellenzuwachs von lediglich 245T statt erwarteter 440T neuen Jobs. Dass die Börsen darauf positiv reagierten, hängt damit zusammen, dass dies den politischen Druck auf Einigung im Stimulus-Paket erhöhen könnte. Wegen der vielen Unsicherheitsfaktoren haben wir seit Monatsanfang in dem von uns betreuten Investmentfonds apano Global Systematik den Investitionsgrad sukzessive von 90% auf bislang 80% abgesenkt.

 

 

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.