Zum Hauptinhalt springen

apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater

wie gestern avisiert, hat das US-Repräsentantenhaus dem Übergangshaushaltsentwurf zugestimmt. Das ermöglicht es der US-Regierung, bis zum 3. Dezember den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Dadurch wird wichtige Zeit gewonnnen, um das neue Schuldenlimit auszuhandeln. Diese Nachricht hätte in Kombination mit dem Liquiditätszufluss zum Monatsbeginn die globalen Aktienmärkte befeuern sollen. Jedoch passiert das Gegenteil. Ein Teil der Begründung ist bekannt: die dramatische Versorgungslage mit wichtigen Bauteilen, die von immer mehr Firmen als großes Problem kommuniziert wird. Chinas jüngste erzwungene Maßnahmen, um Energie zu sparen - der Gestalt, dass im rotierenden Verfahren quer über das Land verteilt diversen Betrieben temporär der Strom abgestellt wird - dürften das globale Logistikproblem noch verschärfen. Aber dieses Thema ist nicht neu, kann also nicht die Ursache der heutigen Schwäche sein. Jedoch trägt es zum unwohligen Grundrauschen mit bei. Vermutlich ist das Ringen um den neuen US-Haushalt heute der Stimmungskiller Nr. 1. Längst ist nicht mehr davon auszugehen, dass Joe Biden seine beiden Wunschprogramme („klassisches“ und „soziales“ Infrastrukurpaket) in voller Höhe durch bekommt. Selbst einem Teil der Demokraten ist das Volumen zu groß, Streit gibt es insbesondere um die Quellen der Finanzierung. Da aber alles miteinander verwoben ist, erpresst ein Lager das andere. Das wurde gestern erneut offensichtlich. Es ist also gut vorstellbar, dass die Investoren einpreisen, dass die US-Fiskalpakete erheblich kleiner ausfallen werden als ursprünglich angedacht. Zusammen mit dem Liquiditätsentzug durch das beginnende Tapering und den hohen Einkaufspreisen für Vorprodukte, die entweder zu Lasten des Verbrauchergeldbeutels oder der Gewinnmarge gehen, dürften bald die Gewinnprognosen für die Börsen notierten Firmen nach unten geschraubt werden. Der schrumpende Einkaufsmanagerindex in Australien und die gedämpften Erwartungen der japanischen Unternehmen im heute veröffentlichten Tankan-Bericht wirken da wie düstere Vorboten. Es ist jedoch noch zu früh, um in „volle Deckung“ zu gehen. Ein Beleg hierfür ist der DAX, der zum Handelsstart exakt auf die 200-Tage-Linie fiel und dort auf massives Kaufinteresse stieß. Zudem sorgen unsichere Börsen für Entspannung am US-Anleihemarkt, desssen steigende Renditen ja ein Auslöser für die Schwäche der Aktien im September war. Der apano-Stimmungsindex verliert wegen der anziehenden Volatiität 2 Punkte auf +1.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.