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der gestrige Handelsverlauf war bestimmt durch die Nachrichten über die Credit Suisse.

der gestrige Handelsverlauf war bestimmt durch die Nachrichten über die Credit Suisse. Am Abend sagte die Schweizer Notenbank (SNB) dem Finanzkonzern eine Liquiditätshilfe von 50 Mrd Schweizer Franken zu. Die CS erfüllt die Bedingungen, gerettet zu werden, da sie eine System relevante Bilanzgröße hat. Das geliehene Geld soll als präventive Stärkung dienen sowie dazu, den geplanten Umbau weiter voran zu treiben.

Die Turbulenzen in der Finanzbranche setzen hinter sicher geglaubte Notenbankentscheidungen Fragezeichen. So gehen viele Marktteilnehmer nun davon aus, dass die EZB heute Nachmittag den Leitzins nur um 25 Basispunkte erhöht – noch vor einer Woche galten 0,5% als fest gesetzte Größe, zumal dies mehrere EZB-Politiker immer wieder explizit ausgesprochen hatten. Auf jeden Fall wird es in der um 14:45h beginnenden Pressekonferenz ein starkes Commitment für die Banken geben (müssen), verbale Spritzen sind oft die am schnellsten wirksamen. Der Chefökonom der Allianz geht unverändert davon aus, dass die Zinsen um ein halbes Prozent erhöht werden. Er sieht die Banken des Euroraums in einer besseren Liquiditätssituation als die US-Pendants und weist dabei auf die extrem hohe bei der EZB gelagerte Überliquidität hin, die mehr als 3 Billionen Euro betrage. Es sei daher wenig wahrscheinlich, dass es zu erzwungenen Anleiheverkäufen komme. Das war ja einer der Stolpersteine, der am Wochenende die SVB zu Fall gebracht hat. Die Investoren warten darüber hinaus auch gespannt darauf, was Christine Lagarde in der neuen vierteljährlichen EZB-Vorhersage zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone sagen wird. Dass die EZB sich intern mit Meinungskämpfen auseinander zu setzen hat, ist vor einigen Tagen offen zur Schau getragen worden: Österreich strebt einen deutlich restriktiveren Kurs in der Geldpolitik an als Italien.

Die europäischen Börsen starteten nach der SNB-Hilfszusage unter Führung der Bankaktien erleichtert in den Tag, jedoch ist die starke Erholung der ersten Kurse bereits wieder zur Hälfte weggeschmolzen. Neben den Finanzwerten stehen aktuell nur die defensiven Nahrungsmittelwerte nennenswert im Plus. Die Vorgaben aus Asien/Pazifik waren wenig motivierend gewesen, trotz der deutlichen Stabilisierung der US-Börsen im gestrigen Handelsverlauf. Japans Maschinenbauaufträge überraschten mit einem kräftigen Zuwachs, jedoch fielen die Feb-Exporte mit +6,5% zum Vorjahr niedriger aus als mit 7,1% erwartet. Nippons Börsen verloren ca. 1%, ähnlich hoch waren die Verluste in Festlandchina. Australien und Hongkong büßten ca. 1,5% ein. Baidus Preview des AI-Chatbots Ernie enttäuschte, was den Hang Seng Tech Index unter Druck setzte, zumal auch neue politische US-Vorgaben zu ByteDance betreffend TikTok belasteten. Der KOSPI konnten gegen den regionalen Trend zulegen: Japan hat die gegen Südkorea verhängten Exportrestriktionen von drei Halbleiterkomponenten aufgehoben. Damit wurde ein 2019 begonnener Streit beigelegt.

Der APX gewinnt – wie gestern avisiert – heute 11 Punkte wegen der gestrigen Rallye in Staatsanleihen zurück – dahinter steht aber die Angst vor einem Aktiencrash, das ist also nicht zwingend positiv zu interpretieren. Gut jedoch ist natürlich, dass niedrigere Zinsen „per se“ Risk on – Verhalten stimulieren. Die weiter kletternde Vola kostet einen Punkt, der anhaltende Anstieg der Creditspreads 3 Punkte. Der Nikkei kostet 4 Punkte, der Shanghai Composite einen. Auffallend: die Stärke der Risk off - Indikatoren bei gleichzeitiger Schwäche der Risk on - Komponenten. Der Netto-Investitionsgrad im apano Global Systematik beträgt aktuell 66%.