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apano-Stimmungsindex

der US-Notenbankchef betonte zwar am Freitag, dass es für Zinssenkungsspekulationen noch zu früh und im Gegenteil ein weiterer Anstieg nicht auszuschließen sei.

der US-Notenbankchef betonte zwar am Freitag, dass es für Zinssenkungsspekulationen noch zu früh und im Gegenteil ein weiterer Anstieg nicht auszuschließen sei. Das war jedoch zu erwarten, will die FED doch das Tempo, mit dem die Renditen derzeit an den Anleihemärkten fallen, nicht noch proaktiv weiter beschleunigen. Den Investoren reichte es aus, dass Jerome Powell eingestand, dass der derzeitige Rückgang der Inflation durchaus befriedigend sei. Zudem zeichneten diverse Konjunkturdaten (u.a. Bauausgaben und Neuaufträge) das Bild von einer weiterhin verhalten wachsenden US-Wirtschaft. Das hielt die Hoffnung auf ein Anhalten des Idealszenarios „Soft Landing“ bei den Anlegern aufrecht. Alles zusammen sorgte für einen freundlichen Wochenausklang an den US-Börsen. Es fällt jedoch auf, dass derzeit eine kleine Rotation stattfindet. Die Stars aus dem Megacap-Universum tun sich auf dem luftigen Niveau mittlerweile schwer, stattdessen profitieren momentan eher zyklische Werte. Erfreulich ist, dass derzeit mit Dow Jones, S&P 500 Equal Weight und Russel 2000 drei wichtige Indizes gleichzeitig anziehen, ein Zeichen für die lange vermisste Breite des Aufschwungs.

Die Börsen im Pazifikraum tendierten uneinheitlich. Erneut trug Hong Kong die rote Laterne, wobei der Tech-Subindex 1,9% einbüßte. Die zuletzt erkennbare Unterperformance Japans setzte sich fort: erneut belastete der feste Yen, was insbesondere den Export orientierten Firmen zusetzte. Wichtig für den Devisenmarkt: morgen kommen neue Zahlen zu den Verbraucherpreisen in Tokio. In Seoul und Sydney zogen die Kurse an. Insbesondere Elektrobatteriehersteller aus Südkorea waren gefragt, nachdem die USA eine steuerrelevante Obergrenze für Komponenten aus China festgelegt hat. In Australien profitierten Rohstoffwerte von dem temporären Kurssprung bei Gold im asiatischen Handel. In China zeigten sich die Anleger darüber beruhigt, dass die zuvor befürchtete Liquidation von China Evergrande durch ein chinesisches Gericht (zunächst) ausblieb. Stattdessen wird dem Immobilienriesen ein weiterer Monat zur Umstrukturierung seiner Milliardenschulden eingeräumt. Trotzdem gab der CSI 300 weiter nach und schloss auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2019.

Europas Börsen starten uneinheitlich in die neue Woche. Die deutsche Handelsbilanz für Oktober präsentiert sich düster: entgegen den Erwartungen sind sowohl Exporte als auch Importe gefallen. Insbesondere der Handel innerhalb Europas (namentlich UK) entwickelte sich schwach. Dagegen zieht die Verbraucherstimmung deutlich an, das HDE-Konsumbarometer notiert auf dem höchsten Stand seit November 2021. Die gestiegene Anschaffungsneigung der Verbraucher scheint großflächig zu sein, was ein Grund sein könnte, dass der Sektor „Retail“ (konkret: Bekleidung) heute früh seine Outperformance fortsetzt. Energiewerte hingegen leiden unter dem erneuten Preisrutsch der Ölpreise. Auffallend schwach – insbesondere mit Blick auf die Rallye von heute Morgen in Australien – die Bergbauwerte. Der Subindex „Basic Resources“ gibt 1,9% nach. Der scharfe Goldpreisanstieg von heute früh könnte auf Stopp-Loss Orders zurückzuführen sein, also auf Eindeckungen durch Leerverkäufer. Auch wenn vieles für das gelbe Metall spricht (Renditerutsch/Geopolitik/Dollarschwäche), so nimmt ein Bloomberg-Artikel dennoch eine kritische Haltung ein: in der historischen Betrachtung des Dreiecksverhältnisses aus US-Anleihezinsen, Dollar und Gold sei die Prämie momentan deutlich zu hoch. Die Fantasie auf die Genehmigung von Bitcoin-ETFs treibt dessen Kurs auf ein neues Jahreshoch: am Dienstag wird sich die US-Behörde SEC mit Grayscale zusammensetzen und am Mittwoch mit Vertretern von BlackRock und Nasdaq. Die Story beflügelt auch die Aktien der betreffenden Technologiebereiche.

Im APX verlieren US-Staatsanleihen 2 Punkte: die systematische Bewertung sieht den Renditerutsch als zu dynamisch an.