Zum Hauptinhalt springen

apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

POTUS mischte sich gestern gleich zweimal in die Märkte ein: zunächst drohte Trump indirekt der EU mit Vergeltung für deren Strafforderung gegen Google. Im späteren Tagesverlauf widmete er sich auch der FED. Er ermahnte die amerikanische Notenbank zu Zurückhaltung bei ihrem Zinserhöhungszyklus. Auch wenn der US-Präsident kein Mitspracherecht bei der US-Notenbank hat, führte dies doch zu einer prompten Kehrtwendung bei den US-Staatsanleihen und beim US-Dollar. In den USA gerieten die Bankentitel unter Druck, da Banken von einem höheren Zins tendenziell profitieren. Gut kam dies jedoch bei den US-Nebenwerten an, der Russell 2000 steht wieder am Allzeithoch. Auch die Schwellenländer und Metalle bekamen durch den USD-Rückgang eine Verschnaufpause geschenkt. Heute früh der Shanghai Composite Index fast 2% im Plus (+2 Punkte im apano-Stimmungsindex). Angeblich steht die chinesischen Notenbank PBoC bereit, USD zu vekaufen, um den Yuan zu stützen. Der schleichende Währungsverfall hat zuletzt die ausländischen Investoren vertrieben. Großes Thema der nächsten Woche werden die angedrohten Strafzölle auf Autos/Zuliefererteile sein. Gestern gab es in Washington ein Treffen des US-Handelsministers Wilbur Ross mit internationalen Vertretend der Automobilbranche (Alliance of Automobile Manufacturers). Nahezu alle Teilnehmer – auch die US-amerikanischen – sprachen sich vehement gegen Zölle aus. Am 25. Juli trifft sich EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit Donald Trump. Der Ausgang wird wichtig sein. Denn sollten die Autozölle kommen, wird die EU zurück schlagen, was sie bereits angedroht hat. Ab dann müsste wohl von einem Handelskrieg gesprochen werden. Es kann aber auch zum Happy End kommen: auf beiden Seiten werden Zölle gekappt. Europa gestern und heute zögerlich, der DAX verlor bereits gestern 2 Punkte im apano-Stimmungsindex. Das Gesamtbild bleibt unverändert knapp zuversichtlich.