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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Wie bereits gestern berichtet, steht der russische Kapitalmarkt (Währungen, Zinsen und Aktien) seit einigen Tagen massiv unter Druck. 10y Staatsanleihen rentieren mit horrenden 8,19%. Bislang steckten die Anleger das mit einem Schulterzucken weg, ebenso wie den permanenten Verfall der türkischen Lira und des dortigen Anleihemarktes. Mit einem Knall endet heute die Gelassenheit. Die türkische Lira ist heute früh um ca. 13% gegen den EUR weggebrochen, nach einer schnellen Teilerholung neigt sie aktuell erneut zur Schwäche und steht momentan mit 6,81 bei -6,9% zum EUR. Allmählich wird ein Niveau erreicht, das nicht nur die Kaufkraft der Türken für importierte Waren bedroht bzw. die Wechselkurserlöse für die liefernden Firmen, sondern auch für die Kredit gebenden Banken gefährlich werden könnte. Kein Wunder, dass heute Finanzwerte und Autoaktien zu den Hauptverlierern in einem schwachen europäischen Markt zählen. Der apano-Stimmungsindex registriert Minuspunkte aus dem DAX (-4), aus dem STXE 600 (-2) und aus den Schwellenländer-Anleihen (-1). Eine leichte Kapitalflucht ist unverkennbar: deutsche und US-Staatsanleihen sind stark gesucht, ebenso wie der USD und der Yen. Der feste Yen wiederum belastet den japanischen Aktienmarkt (-2). Ansonsten zeigt sich Fernost relativ unberührt von den Problemen an der Ostgrenze Europas. Die vorgestern ausgesprochene Anregung zur Depotabsicherung via (billigem) long Vola geht heute bereits auf: der VIX springt um 11%, was auf einen nervösen Handelsbeginn in den USA hindeutet.