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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Die Motive unserer Zurückhaltung in den letzten Tagen finden sich heute bestätigt: zum einen zeigt sich Trump entschlossen, das Zollpaket für Importwaren aus China in Höhe von 200 Mrd USD in die Abschussrampe zu bringen. Das ist eigentlich überhaupt keine Überraschung, deshalb verwundert es, dass die Börsen so verschnupft darauf reagieren. Der zweite Grund für den heutigen Durchhänger liegt erneut in den Schwellenländern (Aktien Emerging Markets heute -1 im apano-Stimmungsindex). Im gestrigen Tagesblog schon wurde das konkrete Problem Argentinien angesprochen, danach brach der Peso jedoch weiter ein um bis zu 20% im Tagestief. Erst mit einer drakonischen Zinsanhebung konnte das Land den Verfall stoppen. Freilich reitet die Börsen heute den falschen Bären: denn statt einer weiteren Beschleunigung der Währungstalfahrt zeigen sich die „Sorgenkinder“ türkische Lira, Yuan und Rubel heute früh robust. Das ist China zu verdanken: zum einen hat die PBOC den Referenzkurs für die Währung zum USD entgegen den Erwartungen erneut herauf gesetzt, zum andern ist der Einkaufsmanagerindex im Juli überraschend gestiegen, wobei sich insbesondere bei kleinen Firmen die Stimmung aufhellte. Die Wucht des plötzlichen Pessimismus` tobt sich dennoch in Europa momentan aus: DAX und STXE 600 verlieren insgesamt 8 Punkte im apano-Stimmungsindex. Da für den September neben einer Verschärfung des Handelsstreits mit China und der Fortsetzung des EM-Währungsverfalls infolge der FED-Zinserhöhung eventuell auch noch mit einer Eskalation um Idlib (Syrien) zu rechnen ist, könnte der Monat schwierig werden. Der Stand des apano-Stimmungsindex empfiehlt, das Portfoliorisiko ein Stück zu reduzieren. Vor einer Entscheidung kann aber abgewartet werde, ob die US-Börsen heute nicht doch wieder schnell die Kurve bekommen (Europa dürfte dieser Tendenz folgen).