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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Kaum ist der neue USMCA – Deal (anstelle NAFTA) abgeschlossen, wird dies am Markt so interpretiert, dass nun die US-Regierung ihre ganze Energie auf China konzentrieren kann. Ohnehin präsentierte sich der US-Markt sehr enttäuschend: nach verheißungsvollem Start büßten die Indizes nahezu ihre gesamten Gewinne ein und schlossen auf Tagestief. Der wichtige Index für Nebenwerte Russell 2000 verlor sogar kräftig: -1,3%. Hinter dieser Entwicklung könnten auch die Spannungen im Südchinesischen Meer stecken. Dort waren ein US-Zerstörer und ein Kriegsschiff der chinesischen Marine in einem von China beanspruchtem Gebiet in ein riskantes Drohgeplänkel geraten. Wird dies die nächste Streitebene werden? Zumindest momentan unwahrscheinlich, solange Nordkorea nicht „in trockenen Tüchern“ ist. Trotzdem reichte das Ereignis in Kombination mit den enttäuschenden chinesischen Wirtschaftsdaten vom Wochenende, um die Börse in Hong Kong (HSCI) um -2,3% in den Keller zu schicken. In China selbst bleiben die Börsen noch für den Rest der Woche geschossen, so dass dieser für den apano-Stimmungsindex relevante Subindex inaktiv ist. In Europa regieren die Börsen auf diese Ereignisse, aber auch auf die Worte des Lega-Wirtschaftssprechers Borghi. Dieser hat sich für eine weitere Anhebung des italienischen Haushaltsdefizits auf 3,1% ausgesprochen. Das treibt Italiens 10y Staatsanleihen auf ein neues 4-Jahreshoch von 3,41% und belastet damit erneut massiv die europäischen Finanzwerte. Der STXE 600 Europe verliert in diesem Zusammenhang deutlich, was den apano-Stimmungsindex 4 Punkte kostet. Borghi ist für seine markigen Sprüche bekannt und das Muskelspiel der Marine sollte nicht überdramatisiert werden. Aber es zeigt sich, wie angespannt die Nerven der Anleger weiterhin sind. Indikativ dafür auch der Goldpreis: dieser steigt heute, trotz eines erneut festeren US-Dollars.