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apano-Stimmungsindex

Täglicher Kommentar des apano-Fondsberaters

Das Schreckgespenst der Märkte ist zurück: nach erneut hervorragenden Zahlen vom US-Arbeitsmarkt und den Aussagen mehrerer US-Notenbanker, darunter FED-Chef Jerome Powell, in denen sie von der außergewöhnlich guten Konjunktur in den USA schwärmten, verließ die Rendite für 10y US-Staatsanleihen ihr seit vielen Monaten gehaltenes Seitwärtsband von 2,80-3,10. Mit 3,23% erreichte sie heute früh ein neues Mehrjahreshoch. Befeuert auch dadurch, dass die FED im Rahmen ihres Tapering-Programmes nun 50 Mrd US-$ monatlich an fälligen Anleihen nicht mehr ersetzt und damit dem Markt zunehmend Liquidität entzieht. Viele Anleihehändler gehen jetzt davon aus, dass ein „Game Changer“ vorliegt und die 30y US-Staatsanleihen nun ihren jahrzehntelangen Abwärtstrend durchbrochen haben. Umso wichtiger wird es nun sein, auf die Entwicklung der Inflationsdaten und Stundenlöhne zu achten. Ein Game Changer könnte dies auch für die globalen Aktienmärkte werden: sei es die wachsende Konkurrenz durch die zunehmende Attraktivität von Bonds oder seien es steigende Refinanzierungs- oder Hedgingkosten. Finanzwerte könnten die Gewinner sein – insbesondere, da sich die Situation um Italien wieder beruhigt hat - für EM-Aktien hingegen sieht es nun wieder düsterer aus (-1 Punkt im apano-Stimmungsindex). Auch für US-Aktien dürfte jetzt der Weg steiniger werden: höhere Zinsen + höhere heimische Währung. Alles in allem drängt es sich auf, über eine vorsichtigere Portfolio- Ausrichtung nachzudenken, auch wenn dies in den akuten Daten das Stimmungsindex (noch) nicht angezeigt ist. Entwarnung gäbe es, sollten die 10y wieder unter 3,10% rutschen.